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Das Stadtmuseum Stuttgart ist online:
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Stuttgarter Zeitung vom 12.11.2017
12.Tag der Stadtgeschichte:

Was wurde aus den Kraftsport-Olympioniken?

Von Christoph Kutzer  - Stadtgeschichte hat zurzeit Konjunktur, berichten die Verantwortlichen des Stadtarchivs, das jeder Stuttgarter nutzen kann. Am Samstag ging es etwa um den SV Spartania Kraftsport, der einst viele Olympioniken hervorbrachte und dessen Ende ungeklärt ist.

Stuttgart - Bereits seit den 80er Jahren nutzt die Associazione Recreativa Culture d’ Europea e Sport, kurz Arces, das Sportgelände an der Lohäckerstraße in Möhringen. Kaum jemand erinnert sich, dass dort einst der SV Spartania Kraftsport betrieb. Was wurde aus dem Club, der seinerzeit zahlreiche Olympioniken stellte? Diese Frage konnte der 12. Tag der Stadtgeschichte nicht klären. Zumindest aber wurden Besucher der diesjährigen Auflage auf eine Menge interessanter Details und mögliche Zusammenhänge rund um die Historie des Stuttgarter Vereinswesens hingewiesen.

 

„Eine umfassende Vereinsgeschichte auf Makroebene ist noch nicht machbar“, erklärt Koordinator Helmut Doka von der Initiativgruppe Stadtgeschichte Stuttgart. „Wir leisten im Moment Grundlagenarbeit.“ Spannend gestaltet sich der Einblick in die bisherige Sammlung von Teilaspekten, die am Samstag vorgestellt wurden, allemal. Peter Pipiorke, der Führungen und Radtouren zu geschichtlichen Themen in der Region Stuttgart anbietet, widmet sich der Stuttgarter Waldheimgeschichte, Mascha Riepl-Schmidt den Stuttgarter Frauenvereinen in der Weimarer Republik. Ulrich Gohl vom Museumsverein Stuttgart-Ost, Muse-o, wiederum führt in das Thema Gleichschaltung von Vereinen im Nationalsozialismus ein. „Ich wollte nicht einfach einen weiteren Vereinstyp porträtieren“, sagt er. Lieber begann er in Unterlagen zu wühlen, die aus seiner Zeit als freier Mitarbeiter im Stadtmuseum stammen. Das Ergebnis ist ein mit biografischen Splittern gespickter Abriss zu einem unrühmlichen Kapitel lokaler Vereinsgeschichte. So erinnerte Gohl an die „Stuttgarter Erklärung“ von 1933, in der 14 süddeutsche Fußballclubs, darunter die Stuttgarter Kickers, ihre Absicht bekundeten, jüdische Mitglieder auszuschließen. Dabei hatten die Blauen damals mit Fritz Kerr sogar einen jüdischen Trainer. Er kehrte 1951 trotz der bitteren Vorgeschichte nochmals für eine Saison zum Verein zurück.

14 Fußballclubs erklärten Ausschluss von Juden

Der historische Austausch in Bad Cannstatt bietet nicht nur Gelegenheit zur Begegnung zwischen Fachleuten aus den einzelnen Stadtteilen. Er ist auch eine Einladung an die Bürger, das Stadtarchiv zu besuchen, wie dessen Leiter, Roland Müller, zu verstehen gibt: „Vielfach wird immer noch angenommen, wir stünden nur für Historiker offen. Das ist aber ein Irrtum. Unser Archiv kann jeder nutzen.“ Gut möglich, dass dies künftig häufiger geschehen wird. „Stadtgeschichte hat zurzeit Konjunktur“, sagt Doka. „Das Interesse am neuen Stadtmuseum ist beispielsweise immens.“ – „Wir überlegen derzeit, den Tag der Stadtgeschichte künftig alternierend dort und hier im Stadtarchiv stattfinden zu lassen“, blickt Müller in die Zukunft. Es ist der Veranstaltungsreihe zu wünschen, dass so noch ein bisschen mehr öffentliche Resonanz erreicht werden kann.


Stuttgarter Zeitung vom 10.11.2014
Die ortsgeschichtliche Arbeit hat viele Facetten

InfoplanStadtarchiv - Beim neunten Tag der Stadtgeschichte stehen die Historiker aus den Bezirken im Mittelpunkt.

Von Maira Schmidt


Sie sorgen dafür, dass die Stuttgarter Stadtgeschichte lebendig wird. Über die gesamte Landeshauptstadt verteilt, gibt es viele verschiedene Vereine, Gruppen und Initiativen, die sich mit der Vergangenheit ihres Heimatortes beschäf­tigen. Wie wichtig, aber auch wie vielfältig diese Arbeit ist, wurde am Samstag im Stadtarchiv deutlich.

Zur interaktiven Online-Karte
der Stuttgarter Ortsgeschichte
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Beim neunten Tag der Stadtgeschichte drehte sich alles um die ortsgeschichtlichen Aktivitäten; natürlich auch im Hinblick auf die Eröffnung des neuen Stadtmuseums im Wilhelmspalais.

Einzelne Initiativen hatten die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Die Vorstellungsrunde zeigte, dass es den historischen Ortsverein nicht gibt. Denn während sich zum Beispiel der Verein Schutzbauten um  die 43 Stuttgarter Bunker kümmert, lädt der Museumsverein Muse-o zu Wechselausstellungen ins Alte Schulhaus in Gablenberg ein. Der Weilimdorfer Heimatkreis organisiert unterdessen Fleckenführungen für Neubürger und Alteingesessene.

Ein besonderes Projekt stellte auch Joachim Arendt aus Feuerbach vor. Unter dem Titel „Begehbares Feuerbacher Gedächtnis" verwandelt sich der Bezirk in ein Freilichtmuseum. 230 Objekte, darunter Gebäude, Straßen und Brunnen, wurden identifiziert, 70 davon mit Hin­weistafeln versehen. Neben einem kurzen Text über das Objekt befindet sich auf der Tafel ein sogenannter QR-Code. Wer die­sen mit Hilfe seines Smartphones einscannt, landet auf einem Internetportal. „Dort sind die Objekte umfangreich beschrieben", sagte Arendt. Inzwischen wurden die Inhalte des Projekts auch in einem Buch abgedruckt. Ein „Feuerbacher Bestseller", wie Arendt verriet Die erste Auflage sei bereits vergriffen. Genau wie in den anderen Bezirken basiert die Geschichtsarbeit auch in Feuerbach auf einer großen Portion ehrenamtlichen Engagement.

Während viele Gruppen bereits seit Jahren aktiv sind, hat sich der Verein Geschichtswerkstatt Süd erst 2013 gegründet, wie Wolfgang Jaworek berichtete. Alle zwei Monate laden die Ortshistoriker zu Führungen durch den Süden ein. Mal erkunden sie einzelne Quartiere, mal historische Schulen oder Kirchen. „Wir machen keine Geschichtsarbeit unter dem Gesichtspunkt der Nostalgie", betonte Jaworek. Sie wür­den stattdessen versuchen, bei ihren Rundgängen immer auch aktuelle Bezugspunkte zu findenund etwa der Frage nachzugehen, wie in einem historischen Schulgebäude moderner Unterricht stattfinden kann.

Das Beispiel zeigt, dass die Vereine nicht nur für die Aufarbeitung der Stadtgeschichte wichtig sind, sie beeinflussen auch die Gegenwart und möglicherweise sogar die Zukunft der Landeshauptstadt.

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Grundsteinlegung für neues Stadtmuseum
am 4. 11. 2014 am Wilhelmspalais

Grundstein
Grundsteinlegung Foto:Enslin

www.stuttgart.de - 4.11.2014


Grundstein für Stadtmuseum gelegt


OB Kuhn: „Das Museum wird ein neuer Ort des Dialogs über unsere Stadt“




Der Umbau des Wilhelmspalais zum Stadtmuseum hat die nächste Etappe erreicht: Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat am Dienstag, 4. November 2014, den Grundstein gelegt.

OB Kuhn: "Im Stadtmuseum erhält die Stuttgarter Geschichte endlich einen angemessenen Präsentationsort. Aber vor allem entsteht hier, vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung, ein neuer Ort des Dialogs über die Gegenwart und Zukunft unserer Stadt", sagte Kuhn bei der Veranstaltung. Kuhn würdigte auch das Engagement aus der Bürgerschaft: "Das Stadtmuseum geht maßgeblich auf Initiative von Stuttgarter Bürgern und Vereinen zurück. Die Stadt hat diesen Impuls aufgenommen."

Das Stadtmuseum soll 2017 seine Türen öffnen. Auf über 4000 Quadratmetern gibt es dann Platz für Fragen, Antworten und Diskussionen rund um Stuttgart. Themen sind: "Wie wurde aus Stuttgart, was es heute ist?", "Was waren wichtige Impulse für die Entwicklung der Stadt?" oder: "Wie könnte die Zukunft der Stadt aussehen?". Die Kosten für den Bau des Museums und die Ausstellung belaufen sich auf 38,3 Millionen Euro.

Der Bund und das Land Baden-Württemberg unterstützen den Umbau mit rund elf Millionen Euro im Rahmen der Städtebauförderung. Ministerialdirektor Guido Rebstock, Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, sagte: "Das Wilhelmspalais ist für das künftige Stadtmuseum ein zentraler und würdiger Ort, ist es doch selbst ein sprechendes Zeugnis der Stadtgeschichte. Ich freue mich, dass der Umbau durch die finanzielle Unterstützung von Bund und Land möglich gemacht wurde."

Im Grundstein mehr als 1000 persönliche Fotos

Den Grundstein füllte Kuhn zusammen mit dem Architekten, Prof. Arno Lederer, Ministerialdirektor Guido Rebstock, Dr. Wolfgang Müller von der Initiativgruppe IG Stadtgeschichte und Bettina Klett, Vorsitzende des Freundeskreises Stadtmuseum Stuttgart e.V. In eine "Zeitkapsel", die im Grundstein verschlossen wurde, legten sie 1435 persönliche Ansichten von Stuttgart, die Stuttgarterinnen und Stuttgarter dem Stadtmuseum zuvor über verschiedene Social Media Kanäle geschickt hatten.

Diese Momentaufnahme soll künftigen Generationen die Vielfalt der Stadt im Jahr 2014 zeigen. Kulturbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann erklärte: "Diese Aktion macht deutlich, dass ein modernes Stadtmuseum unterschiedlichste Perspektiven auf die Stadt zeigen will. Deshalb bindet der Planungsstab Stadtmuseum seit Beginn Bürgerinnen und Bürger mit verschiedenen Aktivitäten in die inhaltliche Planung ein". Die Bilder sind unter www.stadtmuseum-stuttgart.de/stgt2014 zu sehen.

Führungen über die Baustelle ab 14. November

Für den Umbau zum Stadtmuseum wird das Wilhelmspalais vollständig entkernt und im Inneren nach den Plänen der Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft Lederer Ragnarsdóttir Oei (Architektur) und jangled nerves (Ausstellungsgestaltung) neu aufgebaut.

Die Architektur setzt sich mit den Grundgedanken des Gebäudes auseinander, das 1840 vom italienischen Hofbaumeisters Giovanni Salucci erbaut und im 2. Weltkrieg bis auf die Außenwände zerstört wurde. Die Bauart nimmt den ursprünglichen Stadtgrundriss mit der Planie als zentraler Achse auf und setzt sie im Wilhelmspalais fort.

Auf Grundlage des originalen Raumgefüges entsteht ein modernes Museum mit fließenden Raumübergängen. Die historische Fassade und die Treppe bleiben erhalten. Zur Urbanstraße entsteht ein öffentlicher Museumsgarten.

"Das Gebäude ist ein Beispiel nachhaltigen Bauens", erläuterte Technikbürgermeister Dirk Thürnau: "Das neue Museum wird in einer 'Haus im Haus'-Bauweise in der vorhandenen Bausubstanz des historischen Wilhelmspalais errichtet, und die thermische Hülle des Gebäudes erreicht damit Neubauniveau. Mit dem Einsatz erneuerbarer Energien über einen Abwasserwärmetauscher zum Heizen und Kühlen des Gebäudes liefert das Museum einen Beitrag zur Erreichung der städtischen Klimaschutzvorgaben."

Ab dem 14. November werden Baustellenführungen angeboten, die über Stuttgart Marketing gebucht werden können (www.stuttgart-tourist.de/stadtfuehrung-stuttgart).

Umbau läuft planmäßig

Der Gemeinderat hatte im November 2007 grundsätzlich beschlossen, ein Stadtmuseum einzurichten. Nach dem Umzug der Stadtbibliothek wurde von Mai 2012 bis September 2013 das Wilhelmspalais kulturell zwischengenutzt. Im Januar 2014 wurde dann der Bau beschlossen.

Der eigentliche Umbau begann im Februar 2014 mit der Sicherung der historischen Fassade durch ein "Stützkorsett", daran schloss sich der konstruktive Rückbau der Architektur aus den 1960er Jahren an.

Die denkmalgeschützte Fassade steht seit Oktober frei und ist mit Folien vor der Witterung geschützt. Anfang November wurde der Aufbau des Gebäudes mit der Gründung einer Teilunterkellerung begonnen. Der Umbau soll Anfang 2017 abgeschlossen sein, Eröffnung des Stadtmuseums ist für Herbst 2017 vorgesehen. Die Maßnahmen liegen derzeit voll im Plan.

Angebote des künftigen Stadtmuseums

Das Stadtmuseum vermittelt Wissen über die Stadt und ihre Geschichte und will die kritische Auseinandersetzung mit der städtischen Identität anregen. Es soll ein Ort für die Auseinandersetzung mit urbanen Fragen der Gegenwart werden. Stadtgeschichte und Baukultur sind die zentralen Themen des Stadtmuseums.

Das Erdgeschoss mit Foyer, Veranstaltungssaal (120 Plätze) und Salon, das Café mit Terrasse im 1. OG und die Freibereiche im Garten bilden ein neues "Wohnzimmer der Stadt" und bieten Raum für Veranstaltungen, Diskussionen und Events.

Die ständige Ausstellung auf rund 900 m2 im 1. OG legt einen Schwerpunkt auf die Geschichte Stuttgarts im 19. und 20. Jahrhundert. Verschiedene Präsentationsformate eröffnen dem Publikum unterschiedliche Zugänge zu Geschichte und Gegenwart der Stadt. Im Zentrum der Ausstellung zeigt ein medial bespieltes Modell der heutigen Stuttgarter Gemarkung die besondere Topographie der Stadt und alle Stadtteile auf einen Blick. In "Stadtgesprächen" rund um das Modell erleben die Besucher, was in Stuttgart für Gesprächsstoff sorgte und die Stadt noch heute prägt.

In den "Jahrhunderträumen" erzählen Biographien, Objekte, Bilder, Fotos und Filme die Stadtgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und den Weg der Stadt von der kleinen Residenz zur industrialisierten und von Migration geprägten Großstadt. Die Migrationsgeschichte ist dabei ein zentraler Aspekt der Stadtgeschichte, die mit bewusstem Blick auf die Vielfalt der Stadt erzählt werden soll. Vermittlungsangebote für alle Altersstufen, Veranstaltungsreihen und Diskussionsangebote sind wesentliches Element der Museumskonzeption.

Platz für Sonderausstellungen ist im 2. OG auf 500 m2. Hier sind pro Jahr zwei wechselnde Ausstellungen zu besonderen Aspekten der Stadtgeschichte und zu den Themenbereichen Baukultur, Design und Urbanität geplant.

Kinder und Jugendliche sind eine zentrale Zielgruppe des Stadtmuseums und haben mit dem "Stadtlabor" ihren eigenen Bereich im Gartengeschoss. Hier steht baukulturelle Bildung im Mittelpunkt. Ende 2011 wurde das "Stadtlabor" vorab in der Kriegsbergstraße 30 eröffnet, seitdem besuchten nahezu 10.000 Kinder und Jugendliche Seminare, Workshops und Exkursionen in und über die Stadt. Das bestehende Angebot kann ab 2017 im Wilhelmspalais deutlich erweitert werden.

Die Webseite stadtmuseum-stuttgart.de, die zur Museumseröffnung durch eine Museums-App und einen Mediaguide ergänzt wird, bilden das virtuelle Standbein des Stadtmuseums. Basierend auf einer Public App wird der Mediaguide als Kommentarplattform Museum und Stadt verbinden. Die Webseite bietet schon heute mit dem Blog Einblicke in die Museumsplanung und Projekte zum Mitmachen. Als offener Bildungsort inmitten der Stadt ist das Thema Inklusion für das Stadtmuseum von besonderer Bedeutung. Das Museum und die Ausstellung sollen soweit als möglich barrierearm gestaltet werden. Auch ist geplant, Café und Besucherservice gemeinsam mit einer Werkstatt für behinderte Menschen zu betreiben.

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Stuttgarter Zeitug vom 23.1.2014 - Baubeschluss in Stuttgart

Grünes Licht für Stadtmuseum


Der Gemeinderat hat am Donnerstag einstimmig den Baubeschluss für das neue Stadtmuseum im Wilhelmspalais gefasst.
Die Gesamtkosten belaufen sich inklusive einer Risikopauschale von zwei Millionen auf 38, 3 Millionen Euro. Ursprünglich waren 40 Millionen Euro veranschlagt; die Verwaltung hat jedoch Einsparpotenziale in Höhe von 1,7 Millionen Euro identifiziert. Ob es bei dem Kostenansatz bleiben wird, ist offen: Weitere Steigerungen wegen der mangelhaften Bausubstanz schließt die Stadt nicht aus.

Im Spätsommer 2017 soll das Museum eröffnet werden.

Zur Umgestaltung des Wilhelmspalais am Charlottenplatz gehört auch der Außenbereich: So soll ein Museumsgarten angelegt werden, der durch eine begrünte Freitreppe hin zur Urbanstraße aufgewertet werden soll. Dass für die Arbeiten auch 17 Bäume gefällt werden müssen, hatte zuletzt im Technikausschuss für Wirbel gesorgt. Um Platz für die Anlieferung zu schaffen, müssen neun Exemplare an der nordöstlichen Seite des Gebäudes weichen, weitere fallen der Tieferlegung des Museumsgartens um 75 Zentimeter zum Opfer. Die Verwaltung widersprach unterdessen auf StZ-Anfrage Vermutungen, es würden auch Bäume gefällt, um Mitarbeiterparkplätze ausweisen zu können.

 

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Stadtmuseum Stuttgart

Im Kopf ist das Museum fast schon fertig


fal, 08.08.2012 -Stuttgarter Zeitung

Wir wollen hinter die Klischees rund um Wein, Pietismus, Brezel und Kessellage blicken. Edith Neumann, Planungsstab Stadtmuseum

Stuttgart - In den Katakomben des Stadtarchivs am Bellingweg ruhen die Schätze Anja Dauscheks, 11 000 an der Zahl: das Geschirr des früheren Edelrestaurants Greiner im Hindenburgbau, das Lämmchen vom Eingang der Schlachterei am Hölderlinplatz, zwei Stühle des letzten Königs von Württemberg, ein Trikot von Serdar Tasci – und, was 2016 im neuen Stadtmuseum einen bevorzugten Platz bekommen wird, ein geradezu detailverliebtes Modell der Stuttgarter Innenstadt im Jahr 1790. Wie schnuckelig die Stadt doch einmal war!

Bei 18 Grad und Dunkelheit ruht die Sammlung in Bad Cannstatt – für die Menschen in Stuttgart ist also noch wenig zu sehen vom künftigen Stadtmuseum, das in das Wilhelmspalais einzieht, in jenen historischen Ort, wo das Königreich Württemberg am 9. November 1918 sein Ende fand, als Demonstranten in die Privatgemächer Wilhelms II. eindrangen und verlangten, dass die rote Fahne gehisst werde.

Umbau des Wilhelmspalais könnte im Herbst 2013 starten

Doch im Hintergrund wird auf Hochtouren gearbeitet. Wenn alles gut läuft, könnte der Umbau des Palais nach den Plänen des Büros Lederer, Ragnarsdóttir und Oei im Herbst 2013 beginnen; schon heute ist die Leiterin des Planungsstabs, Anja Dauschek, einen Tag in der Woche mit Baufragen beschäftigt. Die Sammlung, die seit den 1920er Jahren eher wucherte als gedieh, muss inventarisiert, geordnet und um Objekte erweitert werden – jährlich kommen rund 500 Stücke hinzu, zuletzt zum Beispiel eine Anti-Stuttgart-21-Sauerkrautdose. Die Mitarbeiter stecken längst in der Feinplanung für die Ausstellung und in den historischen Recherchen für deren Inhalte. „Wir wollen hinter die Klischees rund um Wein, Pietismus, Brezel und Kessellage blicken“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Edith Neumann: „Das aber bedeutet unglaublich viel Arbeit, weil man tausendfach wiederholte Fakten neu auf ihre Wahrhaftigkeit hin abklopfen muss.“Tatsächlich ist das Stadtmuseum im Kopf der Macher fast schon fertig, ein gedanklicher Gang durch die Räume ist längst möglich. Drei Leitlinien werden, falls Anja Dauschek nicht alles nochmals umwirft, das Stadtmuseum prägen. Erstens liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf der Zeit nach 1760: Erst damals sei Stuttgart wirklich zur Stadt geworden, sagt Anja Dauschek, nachdem Herzog Carl Eugen geruhte, den Hof wieder an den Nesenbach zu verlegen. Neben dieser historischen gibt es für diese Wahl auch einen pragmatischen Grund: Für die Zeitspanne davor sind zu wenige Objekte erhalten, um damit eine Ausstellung zu bestücken.

 

Ein gedanklicher Rundgang durch die Räume ist schon möglich

 

Zweitens wird das Museum sehr medial, virtuell und kommunikativ angelegt sein. Gleich am Eingang kann jeder Besucher online seine Meinung dazu sagen, was Stuttgart ausmacht. An einem großen Medientisch wird man sich die Geschichte Stuttgarts seit der Steinzeit nach eigenen Vorlieben ansehen können. Und es ist geplant, dass die Besucher Programme auf ihr Smartphone laden können, um mit Plan und Erklärungen ausgestattet historische Stätten real in Stuttgart aufzusuchen.

Drittens schließlich will das Museum den Bogen in die Gegenwart schlagen. In der Dauerausstellung wird es deshalb einen Bereich mit 15 Themen geben, die früher oder heute Stadtgespräch waren. 1906 hat Robert Bosch den Achtstundentag eingeführt – wie sieht es heute mit der Work-Life-Balance aus? Oder jahrzehntelang ist über das Aussehen des Kleinen Schlossplatzes gestritten worden – aber von welchen Ideen müsste sich die Stadtplanung in Stuttgart leiten lassen?Auf schönen bunten Plänen haben Anja Dauschek und das Büro Jangled Nerves auch schon festgelegt, welcher Bereich wo hinkommt im neuen Stadtmuseum. Die Dauerausstellung mit knapp 1000 Qua­dratmetern ist im ersten Obergeschoss untergebracht und beginnt mit einem Paukenschlag: Direkt neben dem Stadtmodell von 1760 steht ein riesiges Modell der heutigen Gemarkung Stuttgart – jeder kann sich Zuffenhausen und Botnang von oben anschauen, und zugleich kann per Knopfdruck vieles sichtbar gemacht werden, was normalerweise auf keiner Karte zu sehen ist: das rasche Wachstum Stuttgarts im 19. Jahrhundert, der Fluss der Kaltluftströme oder die ärmsten Bezirke der Stadt.

 

500 Quadratmeter Platz für Sonderausstellungen

 

In einer weiteren Abteilung erzählt das Museum die Geschichte Stuttgarts im 19. und 20. Jahrhundert rein chronologisch – daneben werden einige Themen vertieft, weil sie Stuttgart in besonderem Maße geprägt haben und prägen, wie Migration, Industrie, Architektur oder Mobilität. Im zweiten Obergeschoss sind 500 Quadratmeter Platz für Sonderausstellungen reserviert – diese große Fläche und die wechselnden Inhalte sollen die Menschen verleiten, mehr als nur einmal ins Museum zu kommen. Sogar die Themen sind fast schon festgezurrt: 2016 Stuttgart und das Verhältnis zu Amerika, 2017 die Reformation, 2018 die 1918er-Revolution in Stuttgart.

An Arbeit mangelt es Anja Dauschek und ihrem kleinen Team nicht. Sie sind deshalb nicht allzu traurig, dass sich der ursprüngliche Eröffnungstermin im Jahr 2014 nicht halten ließ: „So haben wir die Möglichkeit, gründlich zu recherchieren und in die Tiefe zu gehen“, sagt Edith Neumann. Und es bleibt die Zeit, scheinbar Aussichtsloses zumindest zu versuchen. Im Moment sucht Neumann ein Ölgemälde des ersten Oberbürgermeisters von Stuttgart, Willibald Feuerlein (1781-1850). Nicht einmal im Rathaus ist Feuerlein in der Ehrengalerie im ersten Stock berücksichtigt.

 

Kosten

Vor wenigen Tagen hat der Gemeinderat zugestimmt, dass der Etat für den Umbau des Wilhelmspalais um 4,6 Millionen Euro erhöht wird – wegen der gestiegenen Baukosten, eines zusätzlichen Museumsgartens und größerer Ausstellungsflächen liegen die Gesamtkosten jetzt bei 36,3 Millionen Euro.

 

Zeitplan

Der eigentliche Baubeschluss soll im Oktober 2013 fallen, direkt anschließend könnte der Umbau der ehemaligen Stadtbücherei an der Kulturmeile beginnen. Die Bauzeit wird mit zwei Jahren veranschlagt, ein halbes Jahr wird das Einrichten der Ausstellung dauern. Eröffnung soll also 2016 sein.

 

Personal

Heute arbeiten neben Anja Dauschek noch zwei wissenschaftliche Mitarbeiter am Stadtmuseum mit; viele Rechercheaufträge werden vergeben. Nach der Eröffnung soll das Museum zwölf bis 16 Mitarbeiter im wissenschaftlichen Dienst haben – das ist eher wenig für ein Haus dieses Anspruches.

 

Projekte

Schon heute ist das Stadtmuseum mit einigen Projekten öffentlich präsent. Es sammelt mit anderen Museen Migrationsgeschichten, es beteiligt sich an Ausstellungen, und es bietet für Kinder das „Stadtlabor“ in der Kriegsbergstraße 30 an: Spielerisch erlernen Kinder, wie Stadtplanung funktioniert und was Architektur bewirken will.


Pressemitteilung der InitiativGruppe StadtGeschichte vom 3.8.2011

2011-07-22

12-8-2011


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Aktuelle Pressemeldungen

 

An dieser Stelle veröffentlichen wir unsere laufenden Presseinformationen zu Aktionen und Veranstaltungen der InitiativGruppe StadtGeschichte Stuttgart.

Nachfolgend chronologisch geordnet unser Pressearchiv.


www.stuttgart.de - 16.12.2016 -

OB Kuhn würdigt ehrenamtliches Engagement beim Bürgerempfang 2016

Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat in diesem Jahr das Engagement aller ehrenamtlich Aktiven im Bereich Stuttgarter Stadtgeschichte in den Mittelpunkt des Bürgerempfangs gestellt. Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat dazu am Donnerstag, 15. Dezember, freiwillig engagierte Bürgerinnen und Bürger in den Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses eingeladen.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn erklärte: "Mein Dank gilt allen Aktiven, die sich freiwillig und ehrenamtlich für unser schönes Stuttgart und seine Geschichte engagieren. Ein geschulter Blick für das Vergangene lehrt uns einen kritischen Blick auf Gegenwart und Zukunft. Bleiben Sie Ihrer guten Sache, bleiben Sie Stuttgart treu - wir zählen auf Sie!" Im Rahmen des Bürgerempfangs hat OB Kuhn in diesem Jahr Helmut Doka für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Bereich Stadtgeschichte mit der Ehrenplakette der Landeshauptstadt Stuttgart ausgezeichnet. Dies hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 9. Juni beschlossen.

Helmut Doka erhält Ehrenplakette der Landeshauptstadt

Helmut Doka ist Vorsitzender und Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins Geschichtswerkstatt Degerloch, der 2011 aus dem Arbeitskreis Degerloch 1900 hervorging. Neben der Erforschung und Dokumentation der Ortsgeschichte hat es sich der Verein zur Aufgabe gemacht, das historische Ortsbild zu pflegen und zu erhalten.

Führungen und Seminare sollen dabei die Ortgeschichte für die Bürgerschaft lebendig werden lassen - langfristig ist die Einrichtung eines Museums geplant. Er ist außerdem Sprecher der ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke in der Initiativgruppe Stadtgeschichte Stuttgart. Im Beruf Lehrer und Fachbereichsleiter an der Volkshochschule Stuttgart, gehörte Helmut Doka von 1972 bis 1975 dem Bezirksbeirat Degerloch an. In den Jahren 1976 bis 1989 sowie 1992 bis 1994 war er Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeinderat und von 1998 bis 2004 in der Regionalversammlung tätig.

Doka Dolde Helmut Doka und OB Fritz Kuhn - Foto: Dolde

Die IGS und ARGE

Die ehrenamtliche Initiativgruppe Stadtgeschichte (IGS) entstand im Jahr 2000 und ist ein Zusammenschluss aus mehr als 40 Stuttgarter Vereinen. Innerhalb der IGS bildete sich im Jahr 2005 die Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke (ARGE). Die ARGE unterstützt die ehrenamtliche Geschichtsforschung in den Stadtbezirken, schafft dafür mit den "Tagen der Stadtgeschichte" eine Öffentlichkeit und vernetzt die rund 250 Aktiven untereinander.

Doka Lunke Mitglieder der IGS und ARGE - Foto: TY-Oerny® B. R. Lunke

Im Vorfeld des alljährlichen Bürgerempfangs stellt die Initiativgruppe Stadtgeschichte ihre Arbeit in einer Ausstellung der Öffentlichkeit vor. An den Ständen im Rathaus-Foyer (3. OG) gaben Ehrenamtliche von 15 bis zum Bürgerempfang Auskunft über ihre Arbeit und beantworteten die Fragen der Besucherinnen und Besucher.

Tafel Ausstellung: Ortsgeschichte in Stuttgart - Foto: Enslin

Cannstatter Zeitung - 8.11.2016 -
11.Tag der Stadtgeschichte in Bad Cannstatt


Seit 2006 veranstaltet das ARGE Netzwerk jährlich einen „Tag der Stadtgeschichte“ über Themen, die die einzelnen Stadtteile betreffen. diesmal findet er am Samstag, 12. November 2016, von 13.30 bis 17 Uhr im Stadtarchiv, Bellingweg 21, statt.
Unter dem Titel „Lauter Ausländer? Südwestdeutschland als Aus- und Einwanderungs-region (18.-20.Jh.)“ hält Dr. Mathias Beer (Institut für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde) den Eröffnungsvortrag zu dem Thema Ein- und Auswanderungen in die Stadtbezirke.


Stuttgart, den 12.10.2015
10. Tag der Stadtgeschichte am Samstag, 24. Oktober 2015


Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir haben Jubiläum. In der Zeit zwischen dem 1.Tag der Stadtgeschichte 2006 und dem 10. in diesem Jahr hat sich viel getan: das von uns geforderte und vorangetriebene Stadtmuseum steht vor seiner Verwirklichung im Wilhelmspalais, die Aktivitäten zur Stadtgeschichte Stuttgarts haben einen Aufschwung erlebt.

Wir möchten Sie daher einladen, mit uns 70 Jahre in der Geschichte Stuttgarts zurückzugehen und in Arbeiten zur Lage in den Stuttgarter Stadtbezirken in den ersten Monaten nach Kriegsende ein sicherlich lückenhaftes, aber authentisches Bild dieser Zeit sichtbar zu machen. Herr Dr. Roland Müller wird mit einem Blick auf das Verwaltungshandeln in dieser Zeit den notwendigen Hintergrund dazu erstellen.

Wir wären für eine Aufnahme der Veranstaltung in Ihre jeweiligen Veranstaltungskalender sehr dankbar. Das ausführliche Programm entnehmen Sie bitte der Anlage.

Helmut Doka

ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke
in der Initiativgruppe Stadtgeschichte
Tel. 7657287



SWR Film vom 26.10.2015 - Bei 5:00 Min =Schlotwiese - Stuttgart-Rot -

Wie wir wohlhabend und eins wurden - Einheimische, Neubürger und Gastarbeiter als Wirtschaftsmotor


10. Tag der Stadtgeschichte in Stuttgart


Erinnerung an lange Märsche


Von Dominika Jaschek - Stuttgarter Zeitung - 25. Oktober 2015

 

Stuttgart - Das Thema zum diesjährigen Tag der Stadtgeschichte war schnell gefunden: In den zahlreichen Diskussionen und Zusammentreffen der ehrenamtlichen Ortshistoriker, die das Arge Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke regelmäßig organisiert, waren die Teilnehmer immer wieder auf das Kriegende in Stuttgart zu sprechen gekommen. „Es wird nicht mehr lange Zeitzeugen geben, die darüber berichten können“, sagt Helmut Doka vom Arge Netzwerk, „deswegen müssen wir festhalten, was an Erinnerungen noch da ist.“

Diese Arbeit haben die Ehrenamtlichen im vergangenen Jahr gemacht und ihre Ergebnisse am Samstag beim zehnten Tag der Stadtgeschichte im Stadtarchiv in Bad Cannstatt vorgestellt. Die Ortshistoriker berichteten dabei aus den Stadtteilen Münster, Rot mit Schlotwiese, Feuerbach, Botnang, Bad Cannstatt und Weilimdorf. „Es ist eine ganz wichtige Arbeit, die von den Ehrenamtlichen geleistet wird“, sagt Doka, „das Interesse wird auch bei jungen Menschen immer größer, immer mehr Gruppen bilden sich, und die Anfragen an das Netzwerk häufen sich.“

Geschichtslose Stadt ist eine gesichtslose Stadt

Vielleicht ist auch die gute Zusammenarbeit des Netzwerkes mit den hauptamtlichen Stellen in Stuttgart, die sich mit der Geschichte der Stadt beschäftigen, ein Grund für das stetig wachsende Interesse an der Historie. So ließ es sich auch Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) in Vertretung des Oberbürgermeister Fritz Kuhn nicht nehmen, beim Tag der Stadtgeschichte ein Grußwort zu sprechen. „Wir können alle stolz sein auf unsere Stadt, in der sich so viele historisch Interessierte versammeln“, sagte Wölfle im Stadtarchiv. Eine geschichtslose Stadt sei eine gesichtslose Stadt, weshalb die Arbeit der Ehrenamtlichen wichtig sei. „Die Geschichte einer Stadt kennenzulernen, ist auch ein Teil der Integrationskultur“, betonte der Bürgermeister und bezog sich damit auf die aktuelle Flüchtlingsdebatte. Das Thema, das in diesem Jahr im Mittelpunkt stehe, sei außerdem gegenwärtiger denn je zuvor, so Wölfle: „Es ist wichtig daran zu erinnern, dass auch damals lange Märsche stattgefunden haben.“ Zum Schluss dankte er den Ehrenamtlichen und betonte: „Die nächste Generation braucht Sie und die Erkenntnisse der Geschichte.“

Informationen über das Stadtmuseum aus erster Hand

Dass auch das Stadtmuseum wichtig für die Arbeit der Ortshistoriker ist, ist wenig verwunderlich; dass aber auch die ehrenamtliche Arbeit in den Stadtteilen dem Stadtmuseum weiterhilft, schon eher. Um die Arbeit zu würdigen, war die Leiterin des Stadtmuseums, Anja Dauschek, gekommen. Sie dankte nicht nur den Ehrenamtlichen für ihre Arbeit, sondern brachte die Interessierten im Stadtarchiv mit einem Vortrag über die baulichen Maßnahmen im Stadtmuseum auf den aktuellen Stand. Mit Bildern führte sie durch ein Jahr Baugeschichte und ließ die Anwesenden wissen, wie schwierig die Auswahl der richtigen Exponate sei. „Zu Ihrem Tag der Stadtgeschichte in zwei Jahren würde ich Sie gerne in unseren Vortragssaal einladen“, sagte Dauschek und bat mit einem Augenzwinkern die Teilnehmer, doch die Daumen zu drücken, damit man auch wirklich 2017 eröffnen könne.

Besonders spannende Aufnahmen zeigte Günter Riederer vom Haus des Dokumentarfilms aus den Nachkriegsjahren in Stuttgart. Die tonlosen schwarz-weiß Aufnahmen hätten Verwandte eines US-Soldaten wieder gefunden, die der Amerikaner während seiner Stationierung in der zerstörten Landeshauptstadt gemacht hatte. Obwohl der Kontext der Aufnahmen im Dunkeln bleibe, seien es bedeutende Bilder, so Riederer. Im Film waren unter anderem viele ausgebrannte Häuser zu sehen.


Presssebericht zum 10. Tag der Stadtgeschichte in:
"Grüne Woche" Botnang vom 28-10-2015 pdf-Datei

 

Kurze Nachlese zum „9. Tag der Stadtgeschichte“
am Samstag, 8.11.2014


Etwa 60 Teilnehmer fanden sich bei strahlendem Herbstwetter im Stadtarchiv zu einem sehr „dichten“ und informativen Tag der Stadtgeschichte zusammen. Herr Doka konnte die Stadträtinnen und Stadträte Susanne Kletzin (SPD), Udo Lutz (SPD), Björn Peterhoff (Bündnis 90/Die Grünen) und Stefan Urbat (Piraten) begrüßen.

Ein kenntnisreiches Grußwort der neuen Leiterin des Kulturamts, Frau Dr. Birgit Schneider-­Bönninger hob die Bedeutung des wachsenden Netzwerks vieler kultureller und ortsgeschichtlicher Gruppen hervor.

Herr Dr. Wolfgang Müller zeichnete kurz den Weg der IG Stadtgeschichte seit 2000 nach, der die Grundsteinlegung zum Stadtmuseum letzte Woche mit bewirkt hat und auf den wir stolz sind.

 

Sehr informativ und hilfreich die beiden Referate von Herrn Dr. J. Lotterer und Frau Dr. A. Dauschek, die uns eine Übersicht verschafften, wo in unserer Region die für uns relevanten Bestände und Sammelgebiete angesiedelt sind.

 

Die beispielhaften Berichte aus fünf Stadtbezirken zeigten die enorme Vielfalt in der Arbeit und den Vermittlungsansätzen der einzelnen Gruppen:


• Der Verein Schutzbauten macht Führungen in ehemaligen Bunkern im Stadtgebiet und bemüht sich, sie zu erhalten und zu beleben; als Beispiel dienten vor allem die Bunker am Bahnhof Feuerbach. (Frau Edeltraud John)


• Das Muse-­O in Gablenberg hat das alte Schulhaus für seine Nutzung tauglich gemacht, ohne eigene Sammlung, aber mit einem großen Programm an Wechselausstellungen und Veranstaltungen mit Ortsbezug und mit Funktion als Treffpunkt mit Gastronomie (Frau Ursula Krause-Scheufler).


• Das Heimatmuseum in Weilimdorf hat eine eigene Sammlung, macht ein bis zwei Ausstellungen pro Jahr und pflegt seit 15 Jahren einen intensiven Kontakt zu den Schulen (Frau Porten).


• Feuerbach hat keine eigenen Räume für die Ortsgeschichte, vermittelt sie aber mit Informationstafeln an Gebäuden und am S-­Bahnhof. Im Internet findet man die Möglichkeit, ganze Straßenzüge zu erkunden, wozu der bebilderte Band „Begehbares Feuerbacher Gedächtnis“ bereits umfangreiche Informationen bereitstellt (Joachim Arendt).


• In Stuttgart-­Süd bietet die junge Geschichtswerkstatt Rundgänge durch das Vorstadtgebiet an, die sehr gut besucht sind; auf einen festen Ausstellungsort wird verzichtet (Wolfgang Jaworek).

Die Diskussion nach der Pause war kürzer als gedacht. Kritisch angesprochen wurde erneut die Herausnahme der Denkmallisten aus dem Internet (im Gegensatz zu anderen deutschen und baden-­württembergischen Städten), die unsere Arbeit unnötig behindert. Die Teilnehmer erwarten, dass wir in dieser Sache weiter aktiv bleiben; insgesamt gab es sehr viele positive Rückmeldungen zu der Fülle der Informationen und die perfekte Unterstützung durch Stadtarchiv und Stadtmuseum.

Für den 10.Tag der Stadtgeschichte im Jahr 2015 ist das Thema „Kriegsende in den Stadtbezirken“ angedacht. - H. Doka 10.11.2014 -

Wilhelmspalais in Stuttgart Stadtmuseum wird frühestens im Juni 2017 eröffnet

Stuttgarter Zetung - Thomas Faltin und Ingmar Volkmann, 06.12.2013

 

Stuttgart - Elf Monate später als geplant und damit frühestens im Juni 2017 kann das Stadtmuseum im Wilhelmspalais die ersten Besucher empfangen – diese Hiobsbotschaft wird heute den Stadträten im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen übermittelt. Daneben sind auch die Baukosten von 36,3 auf 40 Millionen Euro gestiegen. Durch Einsparungen an anderer Stelle will die Stadt mit 38,3 Millionen Euro auskommen. Der ursprünglich veranschlagte Risikopuffer von zwei Millionen Euro ist damit aber aufgebraucht.

Das Museum wird im früheren Stadtpalais des württembergischen Königs und der ehemaligen Stadtbücherei untergebracht, die dafür komplett entkernt wird; nur die denkmalgeschützte Außenhülle von Giovanni Salucci aus dem Jahr 1840 bleibt stehen. Sechs Gründe sind nun laut der Stadtverwaltung für die Verzögerung verantwortlich. So haben die Fachleute in den äußeren Verfugungen der Fenster mehr Asbest als erwartet gefunden; dieser Schadstoff stammt vom Wiederaufbau in den 1950er Jahren und führt jetzt zu einer längeren Sanierungszeit. Weiter muss mehr Vorsorge gegen Erdbeben betrieben werden; in den Decken dürfen zum Beispiel keine Stahlmatten verlegt werden, sondern nur stabilere einzelne Stahlstäbe. Das kostet Zeit. Auch bei den Gründungsarbeiten ist der Aufwand höher als erwartet.Die Mehrkosten entspringen zum Teil den genannten Maßnahmen. Daneben gibt es zusätzliche Auflagen bei Brand- sowie Denkmalschutz. Beispielsweise muss eine Brücke Richtung Urbanstraße erneuert werden, weil sie als Fluchtweg 90 Minuten lang einem Feuer standhalten muss. Auch die Preiserhöhungen während der längeren Bauzeit sind schon berücksichtigt.

 

Ausstellungen im Rathaus sollen Wartezeit überbrücken

Anja Dauschek, die Leiterin des Planungsstabes Stadtmuseum, ist von der späteren Eröffnung nicht begeistert: „Wir wären gerne früher eingezogen.“ Aber die zusätzlichen Arbeiten seien zwingend, so dass man am neuen Termin nichts ändern könne. Ihr Team wolle zumindest versuchen, von 2015 an mit stadthistorischen Ausstellungen im Rathaus Präsenz zu zeigen, um die lange Wartezeit zu überbrücken.

Im Gemeinderat wird man vermutlich die Nachrichten zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, aber nicht intervenieren. Planungen und Museumskonzept seien so weit gediehen, dass man nichts mehr in Frage stellen könne, sagte Alexander Kotz, der Fraktionschef der CDU. Ob dies in anderen Fraktionen ähnlich gesehen wird, war gestern nicht zu erfahren.

Aus der Verwaltung ist allerdings ein gewisses Stöhnen zu vernehmen: Wenn man gewusst hätte, was im Wilhelmspalais alles auf einen zukomme, hätte man vielleicht einen anderen Standort bevorzugt, heißt es.

 

Dass die Statue Wilhelms II. vor dem Palais verschwunden ist, hat indes nichts mit der verzögerten Eröffnung des Museums zu tun. Die Figur des Königs von Württemberg ist mit seinen zwei Spitzhunden Ali und Ruby vielmehr in Urlaub geschickt worden. Sowohl Wilhelm als auch die Bronzefigur „Sitzender lesend“ aus dem Garten der Stadtbücherei werden für die Dauer des Umbaus in der Stadtgärtnerei am Fasanenhof aufgestellt. „So können sie am besten vor Bauschäden geschützt werden“, erklärt Anja Dauschek. Wilhelm II. soll zur Einweihung des Stadtmuseums zurückkehren, der „Lesende“ kommt dagegen zur neuen Bibliothek an den Mailänder Platz.

 



N-News.de - Die Stuttgarter Online-Zeitung


8. Tag der Stadtgeschichte am Sa 19.10.2013
„Eingemeindungen in Stuttgart“

 

Beim 8. Tag der Stadtgeschichte geht es am Samstag, 19. Oktober 2013, von 13.30 bis 17 Uhr im Stadtarchiv, Bellingweg 21 in Bad Cannstatt, um das Thema „Eingemeindungen in Stuttgart“.

Veranstalter ist die ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke in der IG Stadtgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und dem Planungsstab Stadtmuseum. Helmut Doka von der ARGE Netzwerk begrüßt die Gäste, Dr. Roland Müller, Leiter des Stadtarchivs, berichtet zur aktuellen Arbeit seiner Institution, und Dr. Wolfgang Müller von der IG Stadtgeschichte sowie Dr. Anja Dauschek vom Planungsstab Stadtmuseum berichten Neues zum Stadtmuseum. Ab 14.15 Uhr befassen sich Fachreferenten in sieben Kurzvorträgen mit den Eingemeindungen.

Seit der Eingemeindung Bergs nach Stuttgart 1836 sind über 30 selbständige Gemeinden zu Stadtteilen Stuttgarts geworden (einschließlich des Sonderfalls Bad Cannstatt), die weitaus meisten davon im 20. Jahrhundert; rund drei Viertel der Stuttgarter leben heute in diesen Stadtteilen, die Gemarkungsfläche der Stadt hat sich vervielfacht. Schon diese Zahlen zeigen die hohe Bedeutung der Eingemeindungen für die Geschichte der Stadt.

Was waren die Motive dieser historischen Entwicklung? Lassen sich Interessen und Strategien der Beteiligten erkennen, womöglich unterschiedlich je nach Einzelfall? Gibt es einen Wandel in dem langen Prozess dieser Eingemeindungen?

Im Internet unter: www.ags-s.de

 


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Statue vor dem Wilhelmspalais in Stuttgart
Wo ist König Wilhelm hin?

Stuttgarter Zetung - Thomas Faltin / Jan Georg Plavec, 05.12.2013

 

Stuttgart - Vor dem Wilhelmspalais in der Stuttgarter Innenstadt fehlte am Donnerstagmorgen etwas. König Wilhelm II. von Württemberg war weg.

Also nicht Seine Majestät persönlich, sondern vielmehr die Statue des „Bürgerkönigs“, die samt der beiden Spitzhunde Ali und Ruby ihren Stammplatz vor dem Wilhelmspalais hat – dem Wohnhaus des letzten Königs von Württemberg, der 1918 abdanken musste.

Einer aufmerksamen Twitter-Nutzerin fiel am Donnerstag auf, dass der kleine Sockel vor dem Wilhelmspalais leer war. „Was habt ihr denn mit König Wilhelm II gemacht?“, fragte die Nutzerin und schrieb direkt die Richtigen an: das Stadtmuseum Stuttgart, das künftig im Wilhelmspalais seinen Sitz haben soll.

Offenbar erkannte man im Team des Stadtmuseums, dass sich möglicherweise noch mehr Stuttgarter für den Verbleib der Wilhelm-Statue interessieren. Am Nachmittag reagierte das Stadtmuseum auf Facebook und erklärte, dass die Figur am Dienstag versetzt worden sei. Sowohl Wilhelm als auch die Bronzefigur ‚Sitzender lesend’ aus dem Garten der Stadtbücherei werden für die Dauer des Umbaus in der Stadtgärtnerei am Fasanenhof aufgestellt, so das Stadtmuseum.

Wilhelm darf zu seinem Palais zurück

„So können sie am besten vor Bauschäden geschützt werden“, erklärt Anja Dauschek, die den Planungsstab für das Stadtmuseum leitet. Wilhelm II. soll zur Einweihung des Stadtmuseums zurückkehren, der „Lesende“ kommt dagegen zur neuen Bibliothek an den Mailänder Platz.

Bis dahin wird Wilhelm trotz des hereinziehenden Winters nicht kalt werden: Ein ebenfalls vom Stadtmuseum veröffentlichtes Foto zeigt die (zum Transport verpackte) Figur der Königs-Statue mit einem Filzumhang.
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Ausstellung - Die Geschichte der Neckarfähre

STZ/ StN mfk, 05.11.2012

Neckarvororte - Eine Fähre, die Passagiere trockenen Fußes von Bad Cannstatt nach Münster und Hofen bringt, ist keine Zukunftsvision, sondern ein historisches Ereignis.

 

Anlässlich des Tages der Stadtgeschichte gibt es im Wilhelmspalais, Konrad-Adenauer- Straße 2, bis zum 18. November eine Ausstellung zum Thema Verkehr mit Beiträgen aus den Stadtbezirken. Der Bürgerverein Mühlhausen hat sich mit der Verkehrsentwicklung im Stadtteil, nicht aber mit der im gesamten Bezirk auseinandergesetzt.

Der Vorsitzende Heinz Morhard hat 20 Pläne und Luftbilder zusammengetragen. Zu sehen sind die in den 20er Jahren gebaute erste Brücke zwischen Mühlhausen und Hofen, die Erschließung durch die Stadtbahn und der Bau der Ortsumgehung. Morhard: „Der Neckar sieht heute harmlos aus, aber früher war er ein trennendes Element.“ Es gab zwischen Bad Cannstatt und Neckarrems nur Fähren.

Der Arbeitskreis Historisches Münster hat drei Themen aufgearbeitet, sagt Vize-Vorsitzender Rolf Zondler. Es geht um die frühere SSB-Schiffslinie, die von 1936 bis 1942 zwischen Bad Cannstatt, Münster und Hofen verkehrte und um die Entwicklung von der Vorortstraßenbahn bis zur Stadtbahnanbindung. Auch die Buslinie 56 nach Münster ist ein Thema. Bilder und Dokumente belegen die Entwicklungen. Die Ausstellung ist bis zum 18. November täglich von 15 Uhr an außer Montag geöffnet. Der Eintritt ist frei.

 

Stuttgarter Zeitung vom 19.10.2012
Die Geschichte des Verkehrs wird beleuchtet

Wilhelmspalais - Am 3. November ist zum siebten Mal der Tag der Stadtgeschichte. Von Thomas Faltin

Wer weiß schon noch, dass der Cannstatter Wasen früher als Flugplatz genutzt worden ist? Oder wer kann sich vorstellen, welche Veränderungen das damals noch selbstständige Degerloch erfahren hat, nachdem die Zacke 1884 eine direkte Verbindung mit Stuttgart hergestellt hat? Solchen historischen Fragen will sich der „Tag der Stadtgeschichte" am Samstag, 3. November, von 13.30 Uhr bis 17 Uhr im Wilhelmspalais widmen: Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Entwicklung des Verkehrs - auf der Straße und der Schiene.

 

Organisiert wird die Veranstaltung von der Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Stuttgarter Stadtgeschichte. Ihr Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen für alle Historiker in Stuttgart, die sich mit Stadtteilgeschichte beschäftigen. In der Veranstaltung wird der Fokus auf den Verkehr in der Gesamtstadt gerichtet. So wird Herbert Medek, ein Kenner der Stadtgeschichte, in seinem Vortrag einen Überblick über die Wechselwirkungen zwischen Stadt- und Verkehrsentwicklung geben. Eine Anmeldung zu dem Symposion ist nicht notwendig; der Eintritt ist frei. In den vergangenen Jahren haben bis zu 90 Personen teilgenommen.

 

Begleitend findet eine Ausstellung statt, die sich dem Verkehr in den Stadtbezirken widmet. Die Initiativen vor Ort haben die Stellflächen selbst konzipiert - im Wilhelmspalais wird daraus ein Ganzes: „Wir wissen noch nicht genau, was uns in der Ausstellung erwartet", sagt Wolfgang Müller von der Initiativgruppe Stadtgeschichte (IGS). Für Helmut Doka von der Arbeitsgemeinschaft, die Teil der IGS ist, liegt darin der Reiz. Die Schau wird vom 3. bis zum 11. November im Wilhelmspalais zu sehen sein, täglich außer montags ab 15 Uhr.

Die IGS hat sich 2001 gegründet, nachdem die stadtgeschichtliche Sammlung im Tagblattturm geschlossen worden war. Sie wollte darauf dringen, dass Stuttgart ein eigenes Stadtmuseum erhält. Nachdem dieses Ziel erreicht war - das Stadtmuseum soll 2016 im Wilhelmspalais eröffnet werden -, arbeitet die IGS an der inhaltlichen Konzeption mit. Ihr sei wichtig, so Doka, dass die Stadtbezirke ein eigenes Gewicht im neuen Museum erhielten: „Denn die früher selbstständigen Stadtbezirke haben weiter ein Eigenleben - diese dezentrale Struktur' sorgt dafür, dass Stuttgart eine vielfältige Stadt ist." Das Konzept sieht vor, dass die Geschichte der Bezirke im Stadtlabor digital durchwandert werden kann. Die Zusammenarbeit mit dem Planungsstab um Anja Dauschek sei hervorragend, versicherten Müller und Doka.
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7. Tag der Stadtgeschichte am Sa 3.11.2012
Von historischen Bahnhöfen und Flugplätzen

STZ/ StN -Redaktion, 03.11.2012

 

Neckarvororte - Wasserflugzeuge, die auf dem Neckar in Untertürkheim landen oder eine Fähre, die Passagiere trockenen Fußes von Bad Cannstatt nach Münster bringt: Das sind keine Zukunftsvisionen, sondern historische Ereignisse.

 

Beim siebten Tag der Stadtgeschichte am kommenden Samstag, 3. November, im Wilhelmspalais dreht sich alles um das Thema Verkehr. Neben den verschiedenen Expertenvorträgen gibt es auch eine Ausstellung mit Beiträgen aus den Stadtbezirken.

 

Der Bürgerverein Untertürkheim hat sich zu diesem Zweck mit gleich zwei historischen Ereignissen im Stadtbezirk auseinandergesetzt. Die Centralbahn, der erste Bauabschnitt der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen, umfasste 1845 die Bahnhöfe Untertürkheim und Bad Cannstatt. 1846 wurde der Rosensteintunnel gebaut und die Strecke bis zum Centralbahnhof in der Innenstadt erweitert, erklärt Klaus Enslin, der Vorsitzende des Bürgervereins Untertürkheim. Für die Ausstellung im Wilhelmspalais hat sein Verein alte Fotos, Postkarten und Baupläne von den drei historischen Bahnhöfen zusammengetragen. Die Untertürkheimer haben sich aber noch mit einem weiteren weitaus weniger bekannten Ereignis auseinander gesetzt. Bei einem Aktionstag im Jahr 1931 landeten Flugzeuge des Typs Junkers F13 auf dem Neckar in Höhe des Inselbads. Enslin hat Originalfotos im Internet ersteigert und noch weitere Bilder mit Hilfe des Wangener Ortshistorikers Martin Dolde zusammengetragen.

 

Mit dem Traum vom Fliegen hat sich auch der Verein Pro Alt-Cannstatt auseinandergesetzt. „Thema unserer Plakatwände ist der Flugbetrieb auf dem Cannstatter Wasen“, sagt der Vereinsvorsitzende Hans Betsch. Das passe nicht nur hervorragend zum Thema des Tags der Stadtgeschichte, sondern sei auch eine Besonderheit, auf die man in Bad Cannstatt bis heute stolz sei. Der Wasen sei nämlich nicht nur Stuttgarts erster Flughafen gewesen, sondern habe auch Geschichte geschrieben, sagt Betsch und erinnert an die ersten Flugversuche von Ernst Heinkel und den Brüdern Hellmuth und Wolf Hirth, an die Landung eines Zeppelins sowie diverse Ballon-Wettfahrten, die auf dem Wasen gestartet sind.

 

Früher war der Neckar ein trennendes Element Der Bürgerverein Mühlhausen hat sich mit der Verkehrsentwicklung im Stadtteil Mühlhausen auseinandergesetzt, nicht aber mit der im gesamten Bezirk. Der Vorsitzende Heinz Morhard hat 20 Pläne und Luftbilder zusammengetragen. Darauf zu sehen sind die in den20er Jahren gebaute erste Brücke zwischen Mühlhausen und Hofen, die Erschließung des Stadtteils durch die Stadtbahn sowie der Bau der Ortsumgehung. Morhard: „Der Neckar sieht heute harmlos aus, aber früher war er ein trennendes Element.“ Denn damals gab es zwischen Bad Cannstatt und Neckarrems nur Fähren.

 

Der Arbeitskreis Historisches Münster hat drei Themen aufgearbeitet, sagt der Vize-Vorsitzende Rolf Zondler. Es geht um die frühere SSB-Schiffslinie, die in den Jahren 1936 bis 1942 zwischen Bad Cannstatt, Münster und Hofen verkehrte und um die Entwicklung von der Vorortstraßenbahn 1909 bis zur Anbindung an die moderne Stadtbahn. Zudem steht die Buslinie 56 von der Wagenburgstraße nach Münster im Fokus der Ausstellung. Belegt werden die Entwicklungen mit Bildern und Dokumenten.



Wilhelmspalais
Fraktionen freuen sich aufs neue Stadtmuseum

Stuttgarter Zeitung Thomas Braun, 11.07.2012

 

Stuttgart - Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat am Dienstag einstimmig den Projektbeschluss für den Umbau des Wilhelmspalais in ein Stadtmuseum gefasst. Die Umbaukosten haben sich gegenüber dem Grundsatzbeschluss vom Mai 2011 um 4,6 Millionen Euro auf nunmehr 36,3 Millionen Euro erhöht. Die Mehrkosten resultieren unter anderem daraus, dass die Ausstellungsmacher gegenüber der ursprünglichen Entwurfsplanung mehr Fläche benötigen (1,2 Millionen Euro). Der inflationsbedingte Baukostenindex bis zur geplanten Eröffnung im Sommer 2016 schlägt mit 1,3 Millionen Euro zu Buche, die Anlage eines Museumsgartens mit 700 000 Euro.

 

Nicht alle Wünsche der Ausstellungsmacher erfüllt

 

Weitergehende Wünsche der Museumsmacher allerdings haben die Stadträte abgelehnt. So wird der Ausbau des zweiten Obergeschosses, in dem wechselnde Sonderausstellungen stattfinden sollen, von derzeit knapp 3,50 auf vier Meter Höhe nicht realisiert. Die Ausstellungsplaner hatten argumentiert, durch die geringe Höhe der Räume werde die Konzeption für die Sonderausstellungen eingeschränkt. Dies werde zu einer Verringerung der prognostizierten Besucherzahlen und somit zu Einnahmeverlusten führen.

Dafür nochmals 700 000 Euro auszugeben leuchtete den auf Sparsamkeit bedachten Kommunalpolitikern aller politischen Couleur aber nicht ein. „Das Ausstellungsteam muss sich mit dem Projektbeschluss abfinden“, erklärte der kulturpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Michael Kienzle. Der CDU-Fraktionschef Alexander Kotz pflichtete ihm bei. Lediglich die SPD-Fraktionsvorsitzende Roswitha Blind äußerte Sympathie für den Wunsch der Programmgestalter – sie sehe dafür allerdings keine Mehrheit im Rat.

 

Fraktionsübergreifende Freude

 

Ansonsten waren „Freude“ und „Glück“ die vorherrschenden Vokabeln im Ausschuss. Blind: „Wir freuen uns auf die Eröffnung.“ Kienzle: „Wir sind glücklich, dass das Projekt heute beschlossen werden kann.“ Kotz sprach von einer Bereicherung der Stuttgarter Museumslandschaft. FDP-Stadtrat Michael Conz wollte da nicht nachstehen („Auch wir freuen uns“) und sein Kollege Joachim Fahrion von den Freien Wählern stimmte „in den Lobgesang mit ein“, fügte allerdings warnend hinzu: „Ich hoffe, dass die Schlussabrechnung nicht doch noch höher ausfällt.“

 

Den eigentlichen Baubeschluss will der Gemeinderat im Oktober 2013 fassen; die Entkernung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten und dann in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts wiederaufgebauten Wilhelmspalais könnte demnach noch im Herbst beginnen. Die reine Bauzeit beträgt zwei Jahre, weitere sechs Monate sind für den Aufbau der Ausstellungen eingeplant. Der Entwurf für das Stadtmuseum stammt vom Stuttgarter Architekturbüro Lederer, Ragnarsdóttir und Oei, das Anfang 2010 den von der Landeshauptstadt ausgelobten Gestaltungswettbewerb gewonnen hatte.

 

Ein eigener Bereich für Kinder und Jugendliche

 

Neben der ständigen Ausstellung über Stuttgarts Geschichte seit Mitte des 18. Jahrhunderts im ersten Obergeschoss und den Wechselausstellungen im zweiten Stock bietet das Museum unter anderem auch ein sogenanntes Stadtlabor, in dem Kinder und Jugendliche Stadtplanung und Architektur hautnah erfahren können. Im Erdgeschoss ist Platz für Veranstaltungen.



Gemeinderat entscheidet über Stadtmuseum
Untertürkheimer Zeitung 11.7.2012
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36,3 Millionen Euro teurer Umbau des Wilhelmspalais‘ soll nächste Woche beschlossen werden


Stuttgart (jps) - Das Wilhelmspalais am Charlottenplatz soll bis zum Sommer 2016 für rund 36,3 Millionen Euro zu einem Stadtmuseum umgebaut werden. Der Umwelt- und Technikausschuss hat sich in seinen Vorberatungen am Dienstag trotz einer deutlichen Kostensteigerung bereits positiv zu dem Vorhaben geäußert, am 19. Juli soll der Gemeinderat den finalen Projektbeschluss fassen.

Beschlossen werden muss dann unter anderem das vergrößerte Raumprogramm der Stuttgarter Architekten Lederer, Ragnarsdóttir und Oei, deren finaler Entwurf ein viergeschossiges Stadtmuseum mit rund 4000 Quadratmeter Nutzfläche vorsieht, sowie die Finanzierung des Umbauprojekts. Nach aktuellen Berechnungen belaufen sich die Kosten für die Entkernung des historischen Wilhelmspalais‘ und die Umrüstung zum Stadtmuseum auf rund 36,3 Millionen Euro. Vor einem Jahr wurde noch mit Gesamtkosten in Höhe von 31,7 Millionen Euro gerechnet. Die Mehrkosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro ergeben sich laut Beschlussvorlage zu je etwa einem Drittel aus zusätzlichen Sanierungskosten, der Erschließung weiterer Nutzflächen im Gebäude sowie dem gestiegenen Baukostenindex. Ebenfalls enthalten ist die Gestaltung des von den Architekten ins Spiel gebrachten Museumsgartens, der mit 700 000 Euro zu Buche schlägt. In den Gesamtkosten bislang noch nicht enthalten ist der Entwurf einer Freitreppe zum Haupteingang mit flankierenden Brunnen, der weitere 350 000 Euro kosten dürfte.


Wilhelmspalais
Der Gemeinderat will am 19. Juli entscheiden, ob das Wilhelmspalais
für rund 36,3 Millionen Euro zum Stadtmuseum umgebaut wird. Foto:Enslin

Trotz der deutlich gestiegenen Mehrkosten haben sich die Mitglieder des Umwelt- und Technikausschusses in ihrer Sitzung am Dienstag bereits positiv zu dem Vorhaben geäußert. Am Freitag wird sich der Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen dem Thema annehmen, am Mittwoch nächster Woche will dann der Verwaltungsausschuss über die Beschlussvorlage beraten, einen Tag später steht die Entscheidung im Gemeinderat auf der Tagesordnung. Mit ihrer Beschlussvorlage kommt die Verwaltung nun der eindringlichen Forderung der CDU-Fraktion nach, den Umbau des Wilhelmspalais‘ nicht auf die lange Bank zu schieben und ungeachtet der Mehrkosten schnell Nägel mit Köpfen zu machen.

Das Baugesuch selbst soll dann erst nach dem Projektbeschluss eingereicht werden. Nach wie vor fraglich ist, ob das zweite Obergeschoss an manchen Stellen nicht zu niedrig für die geplanten Sonderausstellungen ist. Während die Architekten, die Projektsteuerer sowie das Hochbau- und Liegenschaftsamt die lichte Höhe des Ausstellungsraum zwischen 3,45 und 6,5 Meter als ausreichend ansehen, fordert der Planungsstab des Stadtmuseums dagegen eine durchgängige Raumhöhe von mindestens vier Metern. Begründet wird dies mit drohenden Einschränkungen bei der Konzeption eigener Ausstellungen sowie mit möglichen Mehrkosten für den Umbau groß dimensionierter Wanderausstellungen, sollte die Raumhöhe nicht ausreichend bemessen werden. Zu diesem Zweck müsste jedoch das zentrale Lüftungsgerät, das bisher im Dachgeschoss geplant ist, unter dem Brückensteg zur Urbanstraße hin untergebracht werden. Eine Maßnahme, die laut Stadtverwaltung vom Denkmalamt kritisch gesehen wird. Sollte die Entwurfsplanung entsprechend überarbeitet werden müssen, sei zudem mit einer weiteren Verzögerung des Projekts um drei bis vier Monate zu rechnen. Derzeit ist der Beginn der Abbrucharbeiten im Gebäudeinneren auf Januar 2014 terminiert, nach zwei Jahren Bauzeit und sechs Monaten für den Aufbau der Ausstellung könnte das Stadtmuseum dann im Sommer 2016 eröffnen.

Wann kommt das Stuttgarter Stadtmuseum? Lust und Frust mit der Geschichte

 

Stuttgarter Zeitung - Thomas Borgmann, vom 21.12.2011

 

Stuttgart - Seit Jahrzehnten, um nicht zu sagen seit Menschengedenken, ist Stuttgart die einzige Metropole der Republik, in der es kein stadtgeschichtliches Museum gibt. Ob’s der schwäbische Pietismus war, der das verhindert hat, oder die sprichwörtliche schwäbische Sparsamkeit, die mitunter religiöse Züge trägt – es ist müßig, jetzt noch danach zu forschen. Denn kurz vor Weihnachten anno 2011 hat sich das Stadtparlament einstimmig, was besonders hervorzuheben ist, dazu entschlossen, diesem peinlichen historischen Mangel endlich abzuhelfen.

Genau 31,7 Millionen Euro, also kein Pappenstiel, liegen im neuen Doppelhaushalt der einstigen königlichen Residenz für 2012/13 und in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2016 dafür bereit. Eine erkleckliche Summe, für die das Wilhelmspalais am Charlottenplatz, bis vor Kurzem noch das Stammhaus der Stadtbücherei, in ein modernes Stadtmuseum umfunktioniert werden soll. Das renommierte Stuttgarter Architekturbüro Lederer, Ragnarsdóttir und Oei, verbunden mit dem Museumsgestalter Jangled Nerves, ist aus einem spannenden Wettbewerb um die besten Pläne und Ideen als Sieger hervorgegangen. Die Vorarbeiten laufen längst, ein Zurück gibt es nicht mehr.

Doch wie das Leben so spielt: wäre alles so flott und reibungslos gelaufen wie ursprünglich gedacht – im nächsten Jahr schon hätte man, freudig erregt, die Eröffnung feiern können. Alles Konjunktive. Denn wegen der normativen Kraft des Faktischen, wie man so sagt, ist der alte Zeitplan nur noch Makulatur. Geduld, Ausdauer und Geschick sind jetzt gefragt – im Frühjahr 2016 soll die Einweihung sein. Gut Ding muss eben Weile haben.

 

DauschekDie lebendige Vision vom neuen Stadtmuseum besteht natürlich schon. Anja Dauschek, die den Planungsstab leitet, verteilt an Neugierige gerne einen kleinen Flyer, der in Stichworten Auskunft gibt: großzügige Freitreppe an der Kulturmeile, großzügiges Foyer im Erdgeschoss. Dort gibt es Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen, einen Vortragssaal, eine Handbibliothek zur Stadtgeschichte, sodann den unvermeidlichen Museumsshop. Das ebenfalls unverzichtbare Café liegt im ersten Stock.

In der ständigen Ausstellung möchten die Museumsmacher möglichst plausible Antworten geben auf unendlich viele Fragen: Wie wurde Stuttgart, was es ist? Was prägte die Stadt früher, was prägt sie jetzt, im 21. Jahrhundert? Auf welche Weise wurde aus der Stadt der Auswanderer im 19. Jahrhundert die Stadt der Zuwanderer und der Einwanderer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Wer waren die prägenden Gestalten, was waren die prägenden Entwicklungen? Wo lagen und wo liegen die Stärken und Schwächen dieser Landeshauptstadt?

 

Fragen über Fragen, die nicht nur Erwachsene stellen, sondern auch Kinder und Jugendliche. Deshalb wird man den zweiten Stock des denkmalgeschützten Hauses dem „Stadtlabor für Kinder“ widmen, das seine ersten Gehversuche übrigens schon macht: Im Haus Kriegsbergstraße 30, wo es jeden Werktag auf leicht verständliche Art und Weise um Architektur und Stadtplanung geht, ums Wohnen und im neuen Jahr auch um alles, was im weitesten Sinne mit Mobilität zu tun hat.

 

Ein wenig haben die Stadtväter vor Weihnachten doch gespart. Neue Stellen für dieses Stadtlabor mochten sie nämlich nicht genehmigen. Etwas betrübt hat die Projektchefin Anja Dauschek zur Kenntnis genommen, dass sie 80 000 Euro an Sponsorengeldern bräuchte, um jemanden bezahlen zu können, der sich im Rahmen des museumspädagogischen Dienstes darum kümmert, dass die Konzepte stetig verbessert werden, mit denen man Kinder und Jugendliche für das weite Feld der Stadtgeschichte begeistern kann. Womöglich hat der Rat an der falschen Stelle gespart.

 

Wie so oft, wenn es in Deutschland um die Geschichte geht, wird es delikat, wenn der kritische Blick auf das „Tausendjährige Reich“ zwischen 1933 und 1945 fällt. Auch Stuttgart hat eine braune Vergangenheit, wie der jahrelange Streit über das Hotel Silber am Karlsplatz, die einstige Gestapozentrale für Württemberg, zeigt. Der fast schon beschlossene Abriss dieses Ortes der Täter ist zwar verhindert worden, aber noch fehlt das inhaltliche Konzept der neuen grün-roten Landesregierung. Die ebenso praktische wie spannende Frage lautet jetzt, salopp formuliert: Wie kommen das neue Stadtmuseum im Wilhelmspalais und die künftige Gedenkstätte im Hotel Silber in puncto Drittes Reich aneinander vorbei?

Den Schlüssel dazu liefert gewiss die Ausgangslage: Am Karlsplatz nämlich wurden die Verfolgung und die Deportation der Juden und der politisch Andersdenkenden, der Schwulen und Lesben, der Sinti und Roma mit grausamer Akribie geplant, und zwar für ganz Württemberg. Auch im Wilhelmspalais saßen, was nur wenige wissen, NS-Schergen; das Stadtmuseum wird klugerweise auch dies darstellen und die Rolle Stuttgarts in dieser düsteren Zeit anschaulich aufzeigen. Nebenbei bemerkt: manch ein schauerliches Kapitel dieser Jahre ist noch unerforscht. Und weil historische Museen bekanntlich nicht stehen bleiben, sondern sich ständig weiterentwickeln, wird es bei den eingangs erwähnten, knapp 32 Millionen Euro nicht bleiben. Vom Tag der Eröffnung an entstehen im Haus die sogenannten Folgekosten für die Mitarbeiter, die Projekte und die angestrebte wissenschaftliche Forschung.

 

Wie geht es aktuell weiter? Im kommenden Sommer muss der Gemeinderat den sogenannten Vorprojektbeschluss fassen – ein schreckliches Wort für einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Dabei werden die Weichen gestellt für das Konzept und die Gestaltung. Einen Strich durch die Rechnung könnten die Denkmalschützer machen, die mit Argwohn darüber wachen, dass das Wilhelmspalais seinen Charakter nicht verliert. Womöglich enden die gerade laufenden Gespräche darüber wie im Falle des Rathauses: Als der Große Sitzungssaal vor Jahren modernisiert wurde, verlor der Bau seinen Denkmalstatus. Im Rathaus grämt sich deswegen niemand, im Wilhelmspalais, das innen restlos ausgebeint werden muss, wäre das wohl ebenso.

Alles in allem: mit der Geschichte, zumal mit der eigenen, hat man Lust und Frust gleichermaßen. Der Preis für das neue Stadtmuseum mag also hoch sein – zu hoch ist er keinesfalls.

 

Stadtarchiv
Stadtarchiv in Bad Cannstatt Bellingweg 21 - Foto: Enslin

 

Historie

Vor zehn Jahren hat sich die Interessengemeinschaft Stadtgeschichte gegründet, um den geschichtsinteres-sierten Vereinen und Initiativen in den Stadtbezirken ein gemeinsames
Dach zu bieten.
2005 kam die Arge Netzwerk hinzu, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die historischen Aktivitäten in den Bezirken im Konzept für das neue Stadtmuseum im Wilhelmspalais zu verankern.

Aktuell

Seit 2006 veranstaltet die IG Stadtgeschichte jedes Jahr einen „Tag der Stadtgeschichte",
der unter ein wechselndes Thema gestellt wird. Stichworte waren bisher Wasser, Denkmalschutz und Ortsgeschichte.

Morgen bietet sich für alle Interessierten die Chance, von 13.30 bis 17 Uhr das Stadtarchiv
am Bellingweg 21 in Bad Cannstatt genau kennenzulernen.

Informationen im Internet unter www.ags-s.de

tom

 

 

2011-07-22

Eine Plattform für die Eigenbrötler

STUTTGARTER ZEITUNG | Freitag, 4. November 2011

Stadtgeschichte -
Rund 250 Ehrenamtliche fiebern dem geplanten Museum im Wilhelmspalais entgegen.
Von Thomas Borgmann

Helmut Doka, der frühere SPD-Stadtrat, bringt es auf den Punkt: „Als die Pläne für das neue Stadtmuseum im Wilhelmspalais publik wurden, waren die Vorbehalte und die Animositäten in den Stadtbezirken groß: Viele, die sich dort seit Jahren ehrenamtlich mit der Ortsgeschichte beschäftigen, befürchteten einen Stuttgarter Zentralismus." Deshalb, so betont der pensionierte Studienrat, habe man vor sechs Jahren die etablierte Interessensgemeinschaft Stadtgeschichte erweitert um eine Arge Netzwerk. Ihr Ziel: „Wir wollten diese Ehrenamtlichen stärken, ihre Basis verbreitern und sie einbeziehen in die Vorarbeiten für das künftige Stadtmuseum." Dieses Netzwerk, so Doka, solle „eine Plattform sein für die Eigenbrötler", so Doka. Wolfgang Müller, der stellvertretende Vorsitzende des Verschönerungsvereins und wie Doka ein führendes Mitglied der IG Stadtgeschichte, erinnert sich: „Gerade aus Bad Cannstatt, wo man mit viel Selbstbewusst-sein an der Ortsgeschichte forscht, waren die Vorbehalte damals groß."

 

Inzwischen habe man die anfängliche Skepsis überwunden, arbeite eng zusammen, vor allem mit dem Planungsstab der Stadt für das geplante Stadtmuseum im Wilhelmspalais. Selbstkritisch fügt Wolfgang Müller jedoch hinzu: „Die Aktivitäten in Sachen Stadtgeschichte sind, je nach Stadtbezirk, sehr unterschiedlich." Er wünsche sich, „dass vor allem möglichst viele junge Leute zu uns stoßen, die sich für die Ortsgeschichte interessieren". Denn nur so habe die ehrenamtliche Arbeit auch eine Zukunft.

 

Ein schon traditioneller Anlauf, um neue Mitglieder zu gewinnen, ist alle Jahre wieder der Tag der Stadtgeschichte. Seine sechste Auflage, die morgen stattfindet, ist dem neuen Stadtarchiv am Bellingweg in Bad Cannstatt gewidmet. Helmut Doka sagt: „Wir wollen mit dazu beitragen, dass das Archiv nach seinem Umzug aus der Silberburgstraße nach Bad Cannstatt noch be- kannter wird. Deshalb bietet sich allen Neugierigen und Interessierten morgen Nachmittag die Gelegenheit, den Bau und seine vielfältigen Angebote näher kennenzulernen." Zugleich würden sich dort auch die ehrenamtlichen Stadtgeschichtier aus den Bezirken, zehn bis fünfzehn verschiedene Vereine und Gruppen, präsentieren - das wird der Höhepunkt im Jahreslauf der IG Stadtgeschichte.

 

Insgesamt bilden nach Dokas Angaben rund 250 Ehrenamtliche die Basis der IG Stadtgeschichte. Sie alle fieberten dem neuen Stadtmuseum im Wilhelmspalais entgegen, das 2016 eingeweiht werden solle. Wolfgang Müller sagt: „In diesem Stadtmuseum kann die Historie aller Bezirke, von denen viele ja lange Zeit selbstständige Gemeinden waren, nicht vollständig dargestellt werden - aber ohne seine 23 Bezirke wäre ja Stuttgart nicht geworden, was es heute ist." Er sei „sehr zuversichtlich, dass die Geschichte der Bezirke in der Konzeption für das Museum ihren angemessenen Platz findet."

 

Die seit Jahren laufenden Vorarbeiten für das Stadtmuseum im Wilhelmspalais sind für Helmut Doka eine Chance, das Geschichtsbewusstsein ganz allgemein zu stärken und die ehrenamtliche Basis zu verbreitern. „Wir wünschen uns, dass wir -unterstützt vom Planungsstab des Kulturamtes - in Zukunft noch mehr Veranstaltungen und Seminare zur Stadtgeschichte anbieten können", so Doka. Deshalb unterstütze man die Anträge von CDU und SPD zum neuen Doppelhaushalt, eine neue Planstelle für den Museumspädagogischen Dienst im neuen „Stadtlabor für Kinder" an der Kriegsbergstraße zu schaffen.

 

Sorgen macht sich Wolfgang Müller unterdessen um das Wilhelmspalais: „Wie ich höre, hat der Denkmalschutz einige Vorbehalte gegen die notwendigen Prüfungen der alten Bausubstanz." Er hoffe jedoch, dass sich alle diese Probleme in nächster Zeit lösen ließen.

 

* Pressemitteilung der InitiativGruppe StadtGeschichte vom 3.8.2011

 

*Ausführliche Informationen zur Finanzierung des Stadtmuseums finden Sie in der Stuttgarter Gemeinderatsdrucksache:
GRDrs 273/2010: Stadtmuseum im Wilhelmspalais - Wettbewerbsergebnis/Weiterplanung - Beschlussvorlage (PDF - 65 KB)

 

 

www.stuttgart.de - 28.7.2011
Gemeinderat genehmigt Weiterplanung des Stadtmuseums

Dem Ergebnis des Realisierungswettbewerbs für das Stadtmuseum im Wilhelmspalais hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 21. Juli einhellig zugestimmt. Das von den Architekten umgesetzte Raumprogramm wird für die weitere Planung zugrunde gelegt - mit der Maßgabe, dass der Museumsgarten Teil davon ist. Bis zum Projektbeschluss im Juni 2012 sollen die Kosten für die Außenanlagen ermittelt werden.
Der Kostenrahmen für das Gesamtprojekt liegt inklusive einer voraussichtlichen Baupreissteigerung bei 31,7 Millionen Euro. Über die Finanzierung entscheidet der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen im Herbst. Voraussichtlich werden 2012 Fördermittel in Höhe von 10,9 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die Eröffnung des Stadtmuseums soll im Frühjahr 2016 sein.

STUTTGARTER ZEITUNG - Nr. 165 I Mittwoch, 20. Juli 2011

Stadtmuseum ohne Abstriche

Wilhelmspalais - Der Gemeinderat will nicht an der Gartenanlage und an der Freitreppe sparen.

Der Gemeinderat steht hinter den Plänen für ein neues Stadtmuseum im Wilhelmspalais und ist auch bereit, die absehbaren Mehrkosten zu bewilligen. Einschneidende Einsparungen am Angebot des nunmehr mit 31,7 Millionen Euro und einer zusätzlichen Risikopauschale von 3,2 Millionen Euro für Überraschungen beim Umbau veranschlagten Museums lehnt eine Mehrheit indes ab. Dies wurde gestern bei der Debatte im Aus-schuss für Umwelt und Technik deutlich.

Demnach findet weder der von der Kulturverwaltung mitgetragene Vorschlag, das Museum im August für vier Wochen zu schließen, um die Betriebskosten zu drücken, Verständnis noch der weiter gehende Vorschlag des Finanzressorts, zudem auch eine von zwei Sonderausstellungen im Jahr zu streichen. Beide Sparvorschläge hätten zwangsläufig ein weniger attraktives Angebot und weniger Besucher zur Folge, was eine breite Mehrheit im Gemeinderat von CDU bis SPD nicht möchte. Über Details und weitere Sparvarianten soll aber erst zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert und entschieden werden.

Das gilt auch für zwei weitere Knackpunkte der Museumsplanung. So wurde aus mehreren Fraktionen der Ruf laut, den gestrichenen, im Kostenrahmen bis jetzt nicht enthaltenen Museumsgarten doch zu verwirklichen. Auch die angedachte Freitreppe zur Konrad-Adenauer-Straße müsse einkalkuliert werden, wenn man keinen Torso wolle. Wie berichtet, geht es zunächst darum, das Projekt bei den Etatberatungen im Herbst in den Haushalt und die Finanzplanung aufzunehmen. Als Eröffnungsjahr wird 2016 angepeilt.      StZ

 

Pressemeldung vom 7.7.2011 - Cannstatter Zeitung

Stadtmuseum öffnet erst 2016

Nach Umzug der Bücherei im Herbst wird das Wilhelmspalais leer stehen - Gemeinderat muss Millionenbetrag für Umbau noch bewilligen

 

Stuttgart - Voraussichtlich noch bis Ende August 2011 hat die Zentralbücherei am Charlottenplatz geöffnet. Dann folgt der Umzug in die neue Bibliothek unweit des Stuttgarter Hauptbahnhofs, die am 24. Oktober eröffnet wird. Das Wilhelmspalais bleibt dann lange Zeit ungenutzt - wohl erst 2016 kann das Stadtmuseum eingeweiht werden.      Von Elke Hauptmann

Stuttgart plant seit langem die Einrichtung eines Stadtmuseums - schon im Februar 2010 wurde entschieden, wie das unter Denkmalschutz stehende Wilhelmspalais entsprechend umgebaut werden kann. Den Wettbewerb haben das Stuttgarter Architekturbüro Lederer, Ragnarsdottir, Oei und die Ausstellungsgestalter Jangled Nerves gewonnen. Sie planen einen Neubau innerhalb der historischen Gebäudehülle. Das Stadtmuseum soll rund 2000 Quadratmeter Dauerausstellungsfläche erhalten. Durch die Räume wird sich eine Chronologie zur Stadtgeschichte mit Wandvitrinen, frei stehenden Themeninseln, Objekten und Medien ziehen. Der bereits im Jahr 2007 ins Leben gerufene Planungsstab ist eifrig dabei, die Schau vorzubereiten, sammelt dafür Erinnerungen und Gegenstände. Schwerpunkt soll die Migrationsgeschichte sein.

Doch die Beteiligten sind zum Warten verdammt: Obwohl die Bibliothek termingerecht bis Ende Oktober umzieht, wird sich die Eröffnung des Stadtmuseums verschieben. Ursprünglich 2014 vorgesehen, ist nun von Frühjahr 2016 die Rede - vorausgesetzt, der Gemeinderat bringt das Vorhaben baldmöglichst auf den Weg. Noch vor den Sommerferien soll er das so genannte Vorprojekt beschließen und damit den Startschuss für detaillierte Planungen geben. Diese sind notwendig, damit die Mittel für den Umbau in den im Oktober beginnenden Beratungen über den städtischen Doppelhaushalt 2012/ 2013 aufgenommen und Fördermittel von Bund in Land in Höhe von 10,9 Millionen Euro rechtzeitig beantragt werden können.

 

Noch bevor die Bauarbeiten starten, steht fest, dass das bislang auf 30 Millionen Euro veranschlagte Projekt teurer wird. Nicht nur, weil der geplante Museumsgarten in der Kalkulation noch fehlt. Allein die Baupreissteigerung von einem Prozent pro Jahr für die Zeit von 2011 bis 2016 wird auf 1,7 Millionen Euro geschätzt. Zudem könnten die Kosten für die Entkernung des Gebäudes höher als erwartet ausfallen. Die Gutachter empfehlen deshalb, eine Risikopauschale in Höhe von 3,2 Millionen Euro einzuplanen. Dass diese Summe unangetastet bleibt, glaubt kaum jemand. Umfangreiche Bauuntersuchungen sollen Klarheit bringen. Die Umbauarbeiten sind auf 24 Monate veranschlagt, für die Einrichtung des Museums weitere vier bis sechs Monate. Ganz ungenutzt bleiben soll das Wilhelmspalais in den nächsten Jahren aber nicht. Es gibt Überlegungen, die Räume interimsweise für kulturelle Zwecke zu nutzen. Anfragen von interessierten Veranstaltern gibt es bereits.

 

Wilhelmspalais

Der Prachtbau am Charlottenplatz, entstand 1834 bis 1840. Der Hofbaumeister Giovanni Salucci errichtete das Palais im Auftrag von König Wilhelm I. für dessen Töchter Marie und Sophie in klassizistischen Stilformen. Bis zur November-Revolution 1918 diente das Wilhelmspalais als Wohnsitz von König Wilhelm II. Anschließend von der Stadt als Ausstellungsgebäude genutzt, wurde es im Zweiten Weltkrieg bis auf die Umfassungsmauern zerstört, jedoch zwischen 1961 und 1965 im Innern modern wiederaufgebaut. Seither beheimatete das Wilhelmspalais die Zentrale der Stadtbibliothek.

 

Pressemeldung vom 12.11.2010 - Stuttgarter Zeitung - zum 5. Tag der Stadtgeschichte

Wilhelmspalais -Informationstag zur  Stadtgeschichte

Die Interessengemeinschaft  Stadtgeschichte, das Stadtarchiv und der Planungsstab für das neue Stadtmuseum im Wilhelmapalais veranstalten am Samstag von 11 bis 15.30 Uhr ihren fünften Tag der  Stadtgeschichte. Diese öffentliche Veranstaltung, auf der sich traditionell alle Gruppen und Initiativen zur  Stadtgeschichte präsentieren, ist diesmal dem Motto „Spielregeln des Denkmalschutzes" gewidmet.

Das Programm beginnt um 11 Uhr mit Rundgängen durch die Stadtbücherei am Charlottenplatz, die von 2012 an zum neuen Stadtmuseum umgebaut werden soll; Anja Dauschek, die Leiterin des Planungsstabes, wird die Führungen leiten. Um 13 Uhr beginnt das Nachmittagsprogramm, in dem unter anderem Wolfgang Müller von der IG  Stadtgeschichte und Anja Dauschek über den aktuellen Stand der Planungen für das Stadtmuseum berichten werden. Um 13.45 Uhr spricht Konrad Oberle, der frühere Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde über „Spielregeln des Denkmalschutzes". Im Anschluss ist eine Diskussion geplant. tom

Pressemeldung vom 24.10.2009: "Stuttgart und das Wasser" beim 4. Tag der Stadtgeschichte

24.10.2009 - "Das Wasser aber ist das Beste" - dieses Wort des griechischen Dichter Pindar (ca. 500 v.Chr.), verewigt am alten Degerlocher Wasserwerk von 1872, könnte auch als Motto über der Ausstellung "Stuttgart und das Wasser" stehen, die ab 7.11.2009, 13:30 Uhr im Stuttgarter Rathaus zu sehen ist. Fünfzehn stadtgeschichtlich aktive Gruppen und Organisationen aus vielen Stuttgarter Stadtbezirken haben historische Beiträge zum Thema zusammengestellt. Die mosaikartigen "Einblicke in die stadtgeschichtliche Arbeit" zeigen, welch große Bedeutung die Beschaffung des lebensnotwendigen Wassers hatte (oder, wie am wilden Neckar, auch seine Abwehr!), wie es das Ortsbild, die Wirtschaft und das tägliche Leben prägte.

 

Die Ausstellung ist Teil des "4. Tags der Stadtgeschichte" am Samstag, 7.11.2009 im Rathaus Stuttgart, den die "ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke" seit 2006 jährlich veranstaltet, dieses Jahr in Kooperation mit Stadtarchiv und Planungsstab Stadtmuseum. Hier treffen sich stadtgeschichtlich Interessierte und Aktive aus den Stadtbezirken zum Gespräch und zum gegenseitigem Kennenlernen. Die ARGE will damit einerseits die ehrenamtliche historische Arbeit in den Stadtbezirken unterstützen und beleben, andererseits auch erreichen, dass sich diese Arbeit in der Konzeption und der Tätigkeit des künftigen Stadtmuseums wiederfindet.

 

"Die bisherigen Tage der Stadtgeschichte waren schöne Erfolge", sagt Helmut Doka, Koordinator der ARGE, "aber das Ziel bleibt ein Stadtmuseum, in dem sich Stuttgart, wie alle anderen deutschen Großstädte auch, anschaulich mit seiner Geschichte auseinandersetzt. Die Beiträge und Anregungen aus den Stadtbezirken werden Leben und Farbe ins Stadtmuseum bringen, so wie jetzt schon in den Tag der Stadtgeschichte. Und sie werden auch an die Leistungen unserer Stadtbezirke als selbständige Gemeinden erinnern, bevor sie zu Teilen der Großstadt Stuttgart wurden."

 

Am 7.11. werden sich drei Vorträge mit Themen zum Wasser beschäftigen; um 15:00 Uhr berichtet Herr Dr. Neidiger über die Bestände des Stadtarchivs zum Thema Wasser, um 15:30 Uhr stellt Herr Dr. Reiff seine Fallstudie zu den Brunnen und Quellen Uhlbachs vor, und um 16:00 Uhr gibt Herr Dipl. Ing. Höger (EnBW) einen Überblick über die Geschichte der Wasserversorgung Stuttgarts. Der Eintritt ist frei, Interessierte herzlich willkommen.

 

"4. Tag der Stadtgeschichte", 7.11.2009 ab 14:00 Uhr im Rathaus Stuttgart,  Mittlerer Sitzungssaal, 4. Stock


Ausstellung "Stuttgart und das Wasser" - Einblicke in die stadtgeschichtliche Arbeit. 7.11.2009 13:30 Uhr bis 20.11.2009 17:00 Uhr, Rathaus Stuttgart, 3. Stock Foyer.


Programme an der Info-Theke im Rathaus. Bitte auch die Tagespresse beachten.



Pressemeldung vom 20.10.2009: Vierter Tag der Stadtgeschichte am 7. November 2009 im Rathaus in Stuttgart

20.10.2009 - In der Vorbereitung des „ 4. Tages der Stadtgeschichte“ stieß das Thema „Historische Rolle des Wassers“ auf großes Interesse bei den stadtgeschichtlichen Aktiven. So entschlossen sich mehrere Stadtteile, einen Beitrag zu diesem – gerade in Stuttgart – häufig problembeladenen Themenkreis aus ihrer Sicht zu bearbeiten.

Historisch war das Wasser absolut notwendige und oft knappe Lebensgrundlage, prägte die Landschaft, das Ortsbild und die Wirtschaft. Nachdem es dank der technischen Errungenschaften um 1900 fast zu einer wenig beachteten Selbstverständlichkeit geworden war, kehrt es in den letzten Jahren als politisches und wirtschaftliches Problem der kommunalen Daseinsfürsorge ins öffentliche Bewusstsein zurück.

4.Tag der Stadtgeschichte
Samstag, 7. November 2009, 13.30 - 18 Uhr
Rathaus Stuttgart, Mittlerer Sitzungssaal, 4. Stock

Mit Ausstellung “Stuttgart und das Wasser” Einblicke in die stadtgeschichtliche Arbeit, vom 7.11. – 20.11. 09 im 3. Stock Foyer

ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke in der Initiativgruppe Stadtgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und dem Planungsstab Stadtmuseum.

Download des Programm als PDF.

 

Pressemeldung vom 03.04.2009: Stuttgarts Geschichte im Wohnhaus des Königs

03.04.2009 - Anja Dauschek baut das künftige Stadtmuseum im Wilhelmspalais auf: Eröffnung Ende 2012 geplant

Filmschätze, Zeugnisse der Geschichte Stuttgarts in bewegten Bildern will unsere Zeitung heben. Kunst und Dokumente aus den vergangenen Jahrzehnten sammeln verschiedene Häuser in Stuttgart. In einer Serie erlauben sie einen Blick in ihre Schatzkammern. Das lang erwartete Stadtmuseum ist gerade im Entstehen.

VON HEIDEMARIE A. HECHTEL

Eine Frage an unsere Leserinnen und Leser: Besitzt noch jemand einen sogenannten Jäger-Anzug? Wir meinen die wollene Wäsche der Firma Jäger. Anja Dauschek sucht dringend ein Exemplar. Nicht, weil ihr kalt wäre, sondern als Zeugnis früher hier beheimateter und florierender Textilindustrie. Denn die promovierte Volkskundlerin ist seit einem Jahr mit der Aufgabe betraut, ein Stadtmuseum aufzubauen. Ende 2012 soll es im Wilhelmspalais eröffnet werden, wenn die Stadtbücherei in die neu erbaute Bibliothek hinter dem Hauptbahnhof umziehen kann.

In der Museumslandschaft der Stadt wird damit ein vielbeklagtes Defizit wettgemacht. Woran liegt es, dass in Stuttgart die Stadthistorie bisher nicht wie anderswo stolz und liebevoll präsentiert wurde? "Die Stadt hat immer nach vorne geguckt und sich weniger um Vergangenes gekümmert", erklärt Anja Dauschek das Manko. Immerhin: Das Stadtarchiv sammelte seit 1928 neben Dokumenten aller Art auch eine Kollektion historischer Zeugnisse, die bisher selten gezeigt wurde und nun den Grundstock des Museums bildet. "Dazu gehört das Ratssilber, der sogenannte Stutenbecher von 1659 oder der Löwenbecher, ein Goldpokal von 1648 aus der Hinterlassenschaft des Bürgermeisters Wolff Friedrich Lindenspür, Stifter einer jährlichen Mahlzeit und Gönner der Armen", nennt Dauschek besondere Beispiele. Eine Rarität als Zeugnis bürgerlichen Lebens in Stuttgart sei die Wiege von 1629 aus dem Besitz eines Tobias Lotter, der am Marktplatz wohnte.

Jetzt sammelt die 42-Jährige mit ihrem sechsköpfigen Team, darunter Kunsthistoriker, Technikhistoriker und zwei Volontäre der Fachrichtung Geschichte mit Ethnologie und Museumswissenschaft unter Hochdruck: Mit Anrufen, persönlichen Kontakten, gezielter Suche und auch über das Internet-Auktionsportal Ebay. Offenbar sehr erfolgreich, denn im Magazin in Bad Cannstatt lagern bereits an die 6000 Exponate. Damit nicht genug: "Wir sammeln mehr, als wir ausstellen können - auch als Fundus für Sonderausstellungen."

Die Stuttgarterin hat sich vorgenommen, die Chronologie der Stadt von den Kelten über die Römer und Alamannen bis in unsere Tage zu zeigen und die Geschichte Stuttgarts in Themenkomplexen zu erzählen. Der Weinbau gehört natürlich dazu. Oder das Verlagswesen, für das Namen wie J. B. Metzler, Friedrich Cotta oder Eduard Hallberger von der Deutschen Verlags-Anstalt stehen. Dann die Industrie vom Automobil zum Beispiel der Marke Mercedes über Möbel, Textilien und Schuhe bis zu Lebensmitteln: "Das Brausepulver Frigeo war eine Stuttgarter Erfindung, außerdem gab es die Schokoladenhersteller Waldbauer, Ritter, Haller, Eszet, Moser-Roth und Schoko-Buck."

Wichtig sei ihr, sagt Dauschek, dass alle Themen bis in die Gegenwart führen. An der Gründung der Waldorfschulen in Stuttgart könne man die Bildungsgeschichte von der Hohen Karlsschule bis zum aktuellen Schulwesen aufzeigen. Nicht zu vergessen die Architektur: Von der Weißenhofsiedlung als exemplarisches Zeugnis des Bauhaus-Stils über Fritz Leonhard, den "Vater aller Fernsehtürme" bis zu den Ingenieuren und Architekten Frei Otto und Werner Sobek will sie "Stuttgart als Testfeld der modernen Architektur" darstellen. Dass das Reisebüro Johannes Rominger 1842 die ersten Pauschal-reisen für Auswanderer, und in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Sonderzüge für Gastarbeiter organisierte, führe direkt zum Thema Migration.

Insgesamt 14 Themen hat Anja Dauschek konzipiert, dazu träumt sie von einem Stadtmodell, "am liebsten ganz groß, denn ich will Stuttgart auf einen Blick zeigen". 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche hat sie zur Verfügung, allerdings je 500 Quadratmeter für Sonderausstellungen und Kinder- und Jugendangeboten inklusive. Werden sie reichen? "Ich hoffe es", lacht sie und wartet gespannt auf den 15. Mai. Dann fällt die Entscheidung im Architektenwettbewerb über den Innen-Umbau des Wilhelmspalais.

"Die Frage ist doch: Wie mache ich aus einem historischen Denkmal ein modernes Museum?", umreißt Dauschek die Herausforderung, der sich 21 Bewerber gestellt haben. Keine einfache Aufgabe, denn hinter der Fassade von 1840 von Giovanni Salucci ist auch das Innere des Gebäudes, 1965 wieder auf- und umgebaut nach den Plänen von Wilhelm Tiedje, denkmalgeschützt. Das Palais war 1944 ausgebombt worden. "Vorher, unter den Nationalsozialisten", erzählt Dauschek eine Fußnote der Geschichte, "wurde das Haus als Ehrenmal der Leistungen der Deutschen im Ausland genutzt: Hier waren 30 Bauernstuben eingerichtet für die Treffen der volksdeutschen Trachtengruppen." Dass nun im ehemaligen Prinzessinnen-Palais und Domizil des letzten Königs, Wilhelm II., die Geschichte Stuttgarts präsentiert wird, findet Anja Dauschek besonders reizvoll.

Sie ist nach Studien- und Berufsstationen in München, Hamburg und Berlin in die Stadt ihrer familiären Wurzeln zurückgekehrt: "Dass ich eine emotionale Bindung an Stuttgart habe, ist sicher wichtig für diese Arbeit." Und die beste Voraussetzung, die Besucher mit einer Entdeckungsreise voller Überraschungen durch Stuttgarts Vergangenheit und Gegenwart zu fesseln.

Stuttgarter Nachrichten

Pressemeldung zum 3. Tag der Stadtgeschichte am 22. November 2008 in Bad Cannstatt

Das Programm zum 3. Tag der Stadtgeschichte am 22. November 2008 in Bad Cannstatt.

 

Pressemeldung vom 24.06.2008 - Dritter Stadtteilbesuch 2008 der ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke

24.06.2008 - Unser dritter Stadtteilbesuch in diesem Jahr am 23. Juni 2008 begann im Heimatmuseum im Alten Rathaus in Plieningen. In vier Räumen des Alten Rathauses ist eine Vielzahl von Objekten unter anderem aus zwei Privatsammlungen untergebracht. Der Planungsstab Stadtmuseum ist auch für den Betrieb dieses Museums verantwortlich, wie auch für die Museen in Möhringen, Bad Cannstatt und im Hegelhaus und für das städtische Lapidarium. Eine wichtige Aufgabe des Planungsstabs ist die Inventarisierung und Dokumentation der stadtgeschichtlichen Bestände. Im September sollen die Bestände des Heimatmuseums Plieningen erfasst und dokumentiert werden. Dieses Museum soll aus seinem Dornröschenschlaf erweckt werden. Dazu sucht der Planungsstab die Unterstützung durch Plieninger Bürger, die zu den Objekten auch etwas über die Herkunft und ihre Bedeutung für die früheren Nutzer oder Besitzer verraten können. Es interessieren besonders die Geschichten zu den Objekten.

Der Planungsstab lädt die Plieningerinnen und Plieninger von Freitag, dem 12. bis Sonntag dem 14. September ins Heimatmuseum ein und bittet sie, ihre Geschichten zu und über die Objekte zu erzählen. Gleich neben dem Alten Rathaus ist die Martinskirche aus dem 13. Jahrhundert. Herr Schad berichtete uns sehr ausführlich von den Besonderheiten dieser ursprünglich romanischen Kirche. Nach der Renovierung vom Sommer 2007 bis zum Februar 2008 ist diese älteste Kirche auf den Fildern ein ganz besonderer Ort.

Nach diesen ausführlichen Besichtigungen hatten wir noch eine kurze Besprechung im Gemeindehaus über den 3. Tag der Stadtgeschichte am 22. November 2008 in Bad Cannstatt. -  Jutta Reinhardt -

Pressemeldung vom 09.04.2008: Zweiter Stadtteilbesuch 2008 der ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke

09.04.2008 - Unser zweiter Stadtteilbesuch in diesem Jahr am 7. April 2008 begann in der Stadtteilbibliothek von Untertürkheim. Dort wurde am 31. März die Ausstellung „50 Jahre Neckarhafen“ genau am 50. Geburtstag des Neckarhafens mit viel Publikum eröffnet. Die Ausstellung ist vom Bürgerverein Untertürkheim zusammengestellt und der Vorsitzende des BV, Herr Eberhard Hahn, konnte uns noch viele Details zu den Schautafeln der Geschichte des Hafens berichten.

Der Hafen wurde 1958 von Bundespräsident Heuss mit viel Prominenz eröffnet. Er hatte damals eine ähnliche Bedeutung für die Region wie heute Stuttgart 21.

Als Zeitzeuge berichtete Herr Strauß von der Eröffnung, die er als Schüler mitgemacht hat. Unter http:/www.bv-untertuerkheim.de/neckarhafen.htm  ist mehr zu der Ausstellung zu lesen. Die Ausstellungstafeln sind sehr informativ und anschaulich gestaltet. Auf allen Tafeln symbolisiert ein blaues Textband mit der Chronik  des Hafenbaus den Neckar und Bilder, Postkarten und Pläne illustrieren daneben die Geschichte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 25. April 2008, montags und mittwochs von 14-18 Uhr, dienstags und donnerstags von 10-18 Uhr sowie am Freitag von 14-19 Uhr zu sehen. Es lohnt sich wirklich!

Danach waren wir vom Bürgerverein Untertürkheim zu einem reichlichen Vesper in eine Besenwirtschaft, die extra für uns am Montag aufgemacht hatte, eingeladen. So endete dieser Stadtteilbesuch in allgemeinen Gesprächen. - Jutta Reinhardt -

Pressemeldung vom 09.04.2008: Der erste Stadtteilbesuch 2008 der ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke

09.04.2008 - Der erste Stadtteilbesuch im neuen Jahr führte uns am 18. Februar 2008 nach Möhringen ins dortige Heimatmuseum im Spitalhof, Filderbahnstraße.

Nach der Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer von Herrn Doka begrüßte auch der Bezirksvorsteher, Herr Lohmann, die Runde. Möhringen hat zwei herausragende historische Gebäude, das sind der Spitalhof und die Martinskirche. Nach mehrjähriger Schließung ist das Heimatmuseum vor 5 Jahren wieder für die Öffentlichkeit zugänglich dank der Mitarbeit rühriger Ehrenamtlicher. Herr Honig von dem Initiativkreis Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg (ILM) führte uns dann durch das Heimatmuseum auf zwei Etagen unter dem Dach des Spitalhofs.

Die Exponate wurden hauptsächlich in den 1930er Jahren zusammengetragen und geben Einblick in das Leben der Möhringer in vergangenen Zeiten, vor allem im 17. bis ins 20. Jahrhundert. Die Sammlung umfasst landwirtschaftliche, handwerkliche und häusliche Geräte, Kleidung und Textilien, bäuerliches und bürgerliches Mobiliar ebenso wie Urkunden aus vergangenen Epochen und umfangreiche Fotodokumente der jüngeren Vergangenheit. Der Spitalhof wurde 1959 abgerissen und nach alten Plänen 1961-1962 wieder aufgebaut.

Es gab die Tradition der Leinenweberei in Möhringen und ein großer Webstuhl steht im hintersten Raum. In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg hatte man sich auf diese Tradition besonnen und wieder Stoffe gewebt. Drei Kleider sind in einer Vitrine dazu ausgestellt. Im Keller steht eine alte Kirchenuhr mit drei Schlagwerken, die der Verein ohne Pläne aus einem Haufen Zahnräder und Einzelteilen wie ein Puzzle wieder zusammen- gebaut hat. Man sucht noch nach einem geeigneten Platz für eine öffentliche Aufstellung.

Für das Museum gibt es natürlich noch viele Wünsche: mehr Räume und eine bessere Beleuchtung bei dem Webstuhl. In einem Privathaus hat man bei der Renovierung einen 200 jährigen Backofen gefunden, der wiederhergestellt worden ist. Man hat auch noch einen Torbogen einer Körschmühle und vermutet unter dem Spitalhof noch alte Gewölbe. In der Martinskirche ist zugemauerter Teil, der noch Rätsel birgt.

Bisher war Stadtgeschichte beim Stadtarchiv angesiedelt, aber nun ist das Möhringer Museum bei der Abteilung von Frau Dr. Dauschek integriert und eine Inventarisierung der Bestände ist zurzeit angesagt. Die Möhringer Gruppe ist die aktivste Gruppe auf den Fildern und die Dauerausstellung lässt sich sicher noch verbessern.

Nächstes Jahr wird es eine Sonderausstellung zu 100 Jahre Möhringer Liederkranz geben.

Anfängliche Befürchtungen einer Dominanz des neuen Stadtmuseums sind unbegründet, die Ortsmuseen werden eingebunden werden, aber die Arbeit vor Ort wird weiter wichtig sein und vielleicht kann das ehrenamtliche Engagement durch das neue Stadtmuseum noch gesteigert werden. Der Beirat des Planungsstabs, Herr Dr. Müller und Herr Dr. Gerber, werden aufpassen, dass die Ortmuseen entsprechend berücksichtigt werden.

Alles, was privat gesammelt ist, kann gar nicht im Wilhelmspalais ausgestellt werden.
- Jutta Reinhardt -

 

Pressemeldung vom 10.10.2007: Einladung zum 5.Symposium der Interessengemeinschaft Stadtgeschichte am 19.10.2007

10.10.2007 - Der langgehegte Wunsch der Bürgerschaft nach einem stadtgeschichtlichen Museum ist nun greifbar näher gerückt. Die als Sammelbecken bürgerschaftlichen Engagements gegründete Initiativgruppe Stadtgeschichte (IGS) begleitet den Prozess der Museumsgründung aktiv und liefert seit 2001 mit der Symposienreihe »Vom Traum zum Raum« Anstöße zur Museumsrealisation.
Nach Veranstaltungen zum »Klassenzimmer Stadtmuseum«, zu einem »WerkstattMuseum« und zum Verhältnis von »Erinnerung – Identität – Museum« sollen nun die 1920er Jahre in der süddeutschen Metropole im Mittelpunkt stehen. Den Ergebnissen der Besucherforschung zufolge interessieren sich Stuttgarter Bürger besonders für diese Zeit der Geschichte ihrer Stadt.

>>> Download der Einladung als PDF zum Nachlesen

Pressemeldung vom 8.10.2007: Bezirke wollen sich ins Stadtmuseum einbringen

8.10.2007 - Bürgervereine und Hobbyhistoriker treffen sich im Rathaus zum zweiten Tag der Stadtgeschichte

Bürgervereine und Amateurhistoriker haben sich am Samstag zum zweiten Tag der Stadtgeschichte getroffen. Eine Ausstellung im Rathaus, die historische Zeugnisse aus den Stadtbezirken präsentiert, gibt einen ersten Vorgeschmack auf das künftige Stuttgarter Stadtmuseum.

VON JÜRGEN LESSAT

Klaus Felix Müller vom Bürgerverein Mönchfeld-Mühlhausen musste nicht lange im Keller suchen, um passende Exponate zu finden. Jetzt schmücken Leiterwagen, Lederkoffer und Leinenrucksack die Ausstellung im Rathaus, die den Aufbau des Nachkriegsstadtteils nachzeichnet. "Mit diesen Habseligkeiten sind die Menschen vor 50 Jahren in Mönchfeld angekommen", erzählt der Hobbyhistoriker. Im September 1956 verabschiedete das Regierungspräsidium den Bebauungsplan für die Besiedlung des Palm'schen Gartens oberhalb von Mühlhausen, um Heimatvertriebenen ein neues Zuhause zu bieten. Nach Plänen, die noch aus der Nazizeit stammten, wurde die Siedlung im Eiltempo hochgezogen. Im Rathaus präsentiert Müller nun einen kleinen Teil aus seinem Fundus. "Aus der Sammlung soll auch das neue Stuttgarter Stadtmuseum schöpfen können", verspricht er.

Der Bürgerverein aus Mönchfeld gehört zur Arge Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke, deren Mitglieder sich zum zweiten Tag der Stadtgeschichte im Rathaus trafen. "Der Tag soll alle Vereine zusammenbringen", sagt Arge-Sprecher Helmut Doka. Stand bei der Premiere im letzten Jahr vor allem Kennenlernen auf dem Programm, haben die Vereine diesmal auch Konzepte dafür erstellt, wie sie sich in das neue Stuttgarter Stadtmuseum einbringen können. Im Jahr 2012 soll die Stadtgeschichte ins Wilhelmspalais einziehen, das heute noch Stadtbibliothek ist. Ein städtischer Planungsstab arbeitet schon jetzt am Museumsprojekt.

"Es ist unser Ziel, dass die historische Arbeit draußen in den Bezirken auch im zentralen Stadtmuseum vertreten ist", sagt Wolfgang Müller von der Initiativgruppe Stadtgeschichte, auf deren Anregung die Vernetzung der Vereine zurückgeht. Überlegungen wurden deshalb am Samstag auch in Arbeitsgruppen zu den Themen Nachkriegsgeschichte, Schulgeschichte, Migration und verschwundene Industrien angestellt. "Stuttgart war einst eine Schokoladenstadt", erinnert Wolfgang Müller an Namen wie Eszet und Waldbaur. Bislang bewerten die Hobbyhistoriker die Zusammenarbeit mit den städtischen Museumsprofis als sehr konstruktiv. "Wir sind hoffnungsvoll, dass es eine farbige Ausstellung wird", so Müller.

Bis zum 26. Oktober 2007 präsentieren 16 Vereine im Rathausfoyer ihre Arbeit in den Stadtbezirken. An jedem Mittwoch gibt es um 18 Uhr eine kostenlose Führung.
Suttgarter Nachrichten

Pressemeldung vom 25.02.2007: IG Stadtgeschichte zu Gast in Weilimdorf

25.02.2007 - „Zur Erinnerung“ heißt die vom Weilimdorfer Heimatkreis organisierte Ausstellung im Alten Pfarrhaus die von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Netzwerk einer Arbeitsgruppe innerhalb der IG Stadtgeschichte besucht wird. Aktive aus den verschiedenen Stadtbezirken informieren sich gegenseitig über die Vielfalt der stadtgeschichtlichen Aktivitäten in Stuttgart um so den Anspruch der IG Stadtgeschichte zu untermauern, bei der Konzeption des neuen Stadtmuseums entsprechend berücksichtigt zu werden. Mit dabei die Bezirksvorsteherin von Weilimdorf Frau Ulrike Zich sowie Vertreter des Gemeinde- und Bezirksbeirates.

Zur Erinnerung: Dank der Arbeit engagierter Bürger ist die Diskussion zum „Stadtmuseum in Stuttgart“ in vollem Gang, Gemeinderat und OB haben dem Vorhaben grundsätzlich zugestimmt. Das Stadtmuseum bietet große Chancen für die seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich geleistete stadt- und orts-geschichtliche Arbeiten in den Stadtbezirken. Wir hoffen, ja wir erwarten, dass dieser Aspekt in die Konzeption des neuen Stadtmuseums einbezogen wird. Mit der Veranstaltungsreihe „IG Stadtgeschichte zu Gast in“ wollen wir den politischen Entscheidungsträgern vor Ort aufzeigen wie interessant, lebendig und facettenreich die Orts- und Stadtteilgeschichte in Stuttgart ist und dass wir durchaus eine fruchtbare Beziehung zum künftigen Stadtmuseum gestallten sollten. Der Auftakt findet in Weilimdorf statt. Weitere Besuche in den einzelnen Stadt- und Ortsteilen werden folgen.

Pressemeldung vom 07.10.2006: Einladung zum Ersten Tag der Stadtgeschichte am 07. Oktober 2006

07.10.2007 -

Die ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke in der IG Stadtgeschichte veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Stuttgart e.V. den ersten Stuttgarter Tag der Stadtgeschichte. Die ARGE formuliert folgende Erwartungen an den 7. Oktober: „Dank der Arbeit engagierter Bürger ist die Diskussion zum „Stadtmuseum“ in vollem Gang, Gemeinderat und OB haben dem Vorhaben grundsätzlich zugestimmt, der Beirat hat seine Arbeit aufgenommen. Also alles „abgehakt“? Wir meinen, dass das Stadtmuseum große Chancen auch für die seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich geleistete stadt- und ortsgeschichtliche Arbeit in den Stadtbezirken bietet - wir erwarten, dass dieser Aspekt von vornherein in die Konzeption des Stadtmuseums einbezogen wird. Aktive aus den Stadtbezirken haben sich in einer gut besuchten Veranstaltung im Mai getroffen; am Tag der Stadtgeschichte wollen wir uns noch besser kennen lernen, uns gegenseitig informieren und gemeinsame Anliegen formulieren.“ -  Susanne Wetterich -

Programm des Ersten Tags der Stadtgeschichte am 7. Oktober:

14:00 Uhr Begrüßung für die ARGE Netzwerk: Helmut Doka und für die vhs: Dr. Werner Buthge

14:15 Uhr Grußwort von Bürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann

14:30 Uhr Vortrag Dr. Roland Müller (Leiter des Stadtarchivs): „Das Stadtarchiv und die Perspektiven bürgerschaftlicher Stadtgeschichte“

15:15 bis 15:45 Uhr: Pause und Möglichkeit zu Gesprächen

15:45 - 16:00 Uhr : Das Stadtmuseum aus Sicht der IG Stadtgeschichte u. Anmerkungen zum aktuellen Stand des Vorhabens. Bericht von Dr. Wolfgang Müller (IG Stadtgeschichte und Mitglied des Beirats Stadtmuseum)

16:00 – 17:00 Uhr Aussprache: Neue Chancen auch für die stadtgeschichtliche Arbeit in den Stuttgarter Stadtbezirken?

Begleitend zur Veranstaltung von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Foyer: einzelne Stadtbezirke stellen Aspekte ihrer Arbeit dar..  - Susanne Wetterich -

Pressemeldung vom 21.04.2006: ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke bereitet „Tag der Stadtgeschichte“ vor

21.04.2006 - Verschiedene für die Stadt- und Stadtteilgeschichte Interessierte haben sich in der ARGE Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke zusammengeschlossen. Die Teilnehmer der ARGE sehen im Aufbau eines Stadtmuseums die große Chance, dem Thema „Stadt- und Ortsgeschichte“ in Stuttgart insgesamt ein neues, größeres Gewicht zu verschaffen und damit allen Interessierten, gerade auch in den Stadtbezirken, bessere Arbeitsbedingungen und stärkere Resonanz zu ermöglichen. Kurz gesagt, so die Mitglieder der ARGE, muss der Aufbau des Stadtmuseums auch der stadtgeschichtlichen Arbeit und den Aktiven in den Stadtbezirken zugute kommen. Die „Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Stuttgarter Stadtbezirke“ innerhalb der IG Stadtgeschichte (kurz ARGE) sieht ihren Arbeitsschwerpunkt in der kommenden „heißen Phase“ des Stadtmuseums darin, Kontakte Kontakts mit den Stadtbezirken zu knüpfen und den dort aktiven Gruppen und Einzelpersonen eine Plattform für Information und Mitarbeit zu schaffen.

Konkret ist bereits ein „Tag der Stadtgeschichte am 7. Oktober 2006 in Zusammenarbeit mit der VHS Stuttgart angedacht, der den stadtgeschichtlich Aktiven ein erstes Forum der Information, der kollegialen Begegnung und des Austauschs bieten soll. Wer in der ARGE mitarbeiten möchte, soll sich bitte an Frau Reinhardt oder an Helmut Doka, wenden.  - Susanne Wetterich -

 

Pressemeldung vom 21.04.2006: Dr. Wolfgang Müller in den Beirat für das stadtgeschichtliche Museum berufen

21.04.2006 - Dr. Wolfgang Müller ist als Sprecher der InitiativGruppe Stadtgeschichte in den Beirat für das Stadtgeschichtliche Museum berufen worden. Der Beirat setzt sich aus Vertretern der Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Freien Wählern zusammen. Daneben werden auch Vertreter der Kulturverwaltung mitarbeiten. Ebenfalls beteiligt sind die Direktorin des Amsterdamer Stadtmuseums und der Direktor des Focke-Museums in Bremen. Als Vertreter der IG Stadtgeschichte wurde Dr. Wolfgang80 Müller, als sein Stellvertreter Dr. Helmut Gerber berufen.

(Quelle: IG Stadtgeschichte)