Förderverein Ortsgeschichte gegründet
Untertürkheimer Zeitung vom 24.09.2009
(jps) - Obertürkheim kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im Jahre 1279 wurde „de superiori Turinkain“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Förderverein Ortsgeschichte, zuständig für die Aufarbeitung der ortsgeschichtlichen Vergangenheit, veröffentlicht nun am kommenden Montag einen ganz besonderen Kalender, der historische Postkartenmotive aus der Zeit zwischen 1890 und 1927 enthält.
„Wir wollen mit dem Kalender die Ortsidentität fördern und die Öffentlichkeit auf unsere Arbeit aufmerksam machen“, erklärt Gerhardt Dickert, der Vorsitzende des Fördervereins Ortsgeschichte. Als Archivar im Bezirksrathaus kann er auf einen großen Fundus an alten Dokumenten und Fotos zurückgreifen. Im Zuge der historischen Aufarbeitung der Vergangenheit erschien bereits 1990 ein Buch über die „Obertürkheimer Ortsgeschichte“. Dem schließt sich nun eine weitere Publikation an.
Diese biete eine Möglichkeit, die vielen angesammelten Motive in ansprechender Form zu präsentieren, so der stellvertretende Vereinsvorsitzende Siegfried Kimmerle. Die laut Gerhardt Dickert „treibende Kraft bei diesem Projekt“ hat viel Zeit für die Sichtung und Auswahl der Motive investiert. Herausgekommen ist dabei eine Zeitreise im Kalenderformat mit Ortsansichten, chronologisch angeordnet zwischen 1890 und 1927.
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Der historische Wandel Obertürkheims lässt sich dabei am besten an bestimmten Gebäuden festmachen. So zeigt eine Postkarte von 1910 noch den allerersten Obertürkheimer Bahnhof. Er wurde am 7. November 1845 eröffnet und war der dritte Bahnhof der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. 1918 dann der Neubau, der noch im gleichen Jahr mit einer eigenen Postkarte mit „Blick auf den neuen Bahnhof“ dokumentiert wurde. Auch die erste Neckarbrücke von 1875, die Villa Kleemann und das 1921 erbaute Postamt sind im Kalender verewigt. Bei dessen künstlerischer und gestalterischer Konzeption wurde der Förderverein von Professor Hans Karl Schlegel beraten, der auch schon an der Publikation der Ortsgeschichte beteiligt war. Analog dazu zeigt das Deckblatt erneut die Ende des 17. Jahrhunderts durch Andreas Kieser entstandene Ortsansicht von „Ober Türckenheim“.
Das Material für Archiv und Kalender kommt oftmals aus dem Nachlass ehemaliger Obertürkheimer. „Wir freuen uns über jede Beteiligung seitens Privatpersonen“ sagt Dickert. Im Gegenzug stehe das Bezirksarchiv auch all jenen offen, die gern tiefer in die Ortsgeschichte eintauchen möchten. Auch Bilderanfragen, beispielweise zu Firmenjubiläen, sind hier möglich.
Der Kalender für 2010 ist gleichzeitig der Startschuss für eine eigen Kalenderreihe. Für die nächsten Jahre sei angedacht, beispielsweise verschiedene historische Gebäude in den Mittelpunkt zu rücken, so Kimmerle.
Den auf 400 Stück limitierten Kalender „Obertürkheim wie es war“ gibt es ab Montag, 28. September, zum Selbstkostenpreis von 8 Euro unter anderem im Bezirksrathaus bei Frau Seyerle, bei der Volksbank Obertürkheim und bei der BW-Filiale Obertürkheim zu kaufen. |