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Uhlbach -
Eingemeindung nach Stuttgart am 1. April 1937

 


•   Untertürkheimer Zeitung 31.03.2012

Vor 75 Jahren endete Uhlbachs Selbstständigkeit

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Artikel aus der Untertürkheimer Zeitung vom 31.03.2012

Vor 75 Jahren endete Uhlbachs Selbstständigkeit

 

UHLBACH: Am 1. April 1937 wurde das Wengerterdorf zu Stuttgart eingemeindet

Morgen vor 75 Jahren endete die Selbstständigkeit von Uhlbach. Am 1. April 1937 trat die Eingemeindung zu Stuttgart in Kraft. Das kleine Wengerterdorf sah sich den wachsenden Aufgaben der Verwaltung nicht mehr gewachsen. Doch die Uhlbacher verhandelten besonders zäh: Bis wenige Stunden vor der Vertragsunterzeichnung wurde noch versucht, Verbesserungswünsche durchzusetzen.

Von Alexander Müller

Am 1. April 1937 erklang im Gasthaus Ochsen zur offiziellen Feier der Eingemeindung von Uhlbach zu Stuttgart der „Graf-Zeppelin-Marsch“. Der damalige Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Karl Lautenschlager und der letzte Bürgermeister Uhlbachs, Georg Braun, hielten ihre Reden. Für das Wengerterdörfchen ein großer Tag, wenngleich viele es bedauerten, die Selbstständigkeit zu verlieren.

Doch Uhlbach hatte bereits zuvor eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Mit der Ernennung des Königreichs Württemberg im Jahr 1804 ging eine Neuordnung der Verfassung einher. Uhlbach wurde dabei weiterhin dem neuen Oberamt Bad Cannstatt zugeschlagen. 1905 jedoch kam dieses sowie Untertürkheim und Wangen zu Stuttgart, 1922 folgten Obertürkheim und Hedelfingen. Nur ein Jahr später wurde das dazugehörige Rumpfgebilde auf Beschluss der württembergischen Regierung aufgeteilt. Uhlbach und Rotenberg wurden dem Oberamt Esslingen zugeschlagen.

Das gefiel den Uhlbachern überhaupt nicht. Schließlich lagen sie somit am hintersten Ende des Oberamtes. Für Bürgermeister Braun lagen die Interessen der Gemeinde aber ganz eindeutig neckarabwärts. Somit orientierten sich die Uhlbacher in Richtung Stuttgart. Erst Recht, als 1931 auch Rotenberg zur Landeshauptstadt eingemeindet wurde. Die Flut ging weiter. Am 1. Mai 1933 kamen nach kurzen Verhandlungen Feuerbach, Mühlhausen und Zazenhausen hinzu. Das sorgte für eine neues Auflodern der Diskussion in Uhlbach. Schon am 6. Mai 1933 warf die Untertürkheimer Zeitung die Frage auf „Was wird aus Uhlbach?“.


Und am 12. Mai wiederholte der Gemeinderat Uhlbach seinen Beschluss aus dem Jahr 1930, die Eingemeindung nach Stuttgart anzustreben, „da die Gemeinde die an sie herantretenden Aufgaben auf die Dauer selbstständig zu erfüllen, nicht in der Lage sein dürfte“. Aber erst Ende 1936 zeigte sich Stuttgart zu Verhandlungen bereit. Im Januar kam der erste Entwurf eines Vertrags. Zähe Verhandlungen folgten: Denn die lokalpatriotischen Uhlbacher stellten klare Forderungen. Zum einen sollte die vereinseigene Halle des TSV Uhlbach im Sinne des regen Vereinsleben als Turn- und Festhalle ausgebaut, der Omnibusverkehr zwischen Obertürkheim und Uhlbach erhalten und alles Erdenkliche zum Erhalt und zur Unterstützung des Weinbaus in der Gemeinde getan werden. Bis wenige Stunden vor der Vertragsunterzeichnung am 16. Februar 1937 wurde auf beiden Seiten gerungen. Bis heute ist dieses Selbstbewusstsein noch zu spüren: So sehen sich die Uhlbächer als Dorf in der Stadt - auch nach 75 Jahren.

2005
Das Uhlbacher Rathaus von 1612 - Foto: Enslin