Cannstatter Zeitung vom 2.07.2015
„Imposante Entwicklung“
FREIBERG: Stadtteil feiert 50. Geburtstag beim Internationalen Bürgerfest am 3. Juli
Schon zum zehnjährigen Bestehen hat Freiberg im Jahr 1975 eine
Woche lang gefeiert. Am 3. Juli wird das 50-jährige Bestehen des
Stadtteils gefeiert im Rahmen des Internationalen Bürgerfests und in
einer Ausstellung auf die Entwicklung geblickt. -
Von Iris Frey -
Freiberg im Jahr 1965.
Noch vor 50 Jahren ist das ganze Gelände völlig frei und unbebaut. Auf
ihm wurden später die Häuser gebaut, darunter auch einige Hochhäuser und
es entstanden die gesamten Einrichtungen, Schulen und Kindergärten.
Foto: Brugger
Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann erklärt zum
Jubiläum: „Der Stadtteil hat eine imposante Entwicklung durchlaufen. Sie
ging von Hochhäusern auf der Wiese hin zu einem Stadtteil mit einer
eigenen Identität und besonderem Zusammengehörigkeitsgefühl. Die
Bewohner können mit Recht heute stolz auf „ihren“ Stadtteil sein.“
Bohlmann wünscht, dass sich dieses Selbstbewusstsein weiterhin in dem
Engagement für den Stadtteil zeigt und sich die Gemeinschaft für die
Belange des Stadtteils einsetzt. Besonders der Bürgerverein nehme dabei
eine herausragende Rolle ein und kümmere sich nicht nur um
Veranstaltungen und Festle, sondern auch um die täglichen Belange der
Bürgerschaft. Er ist die Klammer zwischen den unterschiedlichen Kulturen
und den Generationen im Stadtteil, so der Bezirksvorsteher. „Den
Mitgliedern wünsche ich weiterhin viel Kraft für die tolle Arbeit und
die verdiente Unterstützung aus der Bevölkerung“, so Bohlmann.
Auslöser fürs Jubiläum sind die ersten Einzüge
in Freiberg im Jahr 1965. „Eine Bewohnerin hat uns dies bestätigt“,
erklärt Rudolf Winterholler, der auch die Ausstellung beim Bürgerverein
Freiberg/Mönchfeld vorbereitet. Freiberg hat in seiner Geschichte viel
erlebt, wie auch der Blick ins Zeitungsarchiv zeigt: 1968 gab es
Diskussionen, wohin Freiberg gehören soll, weiterhin zum Stadtbezirk
Mühlhausen oder zum Stadtbezirk Zuffenhausen oder als eigenständiger
Stadtbezirk? Es blieb letztendlich bei der Zugehörigkeit zum Stadtbezirk
Mühlhausen. Mit heute 7400 Einwohnern ist es laut Stadt der zweitgrößte
Stadtteil Mühlhausens. 1969 lebten bereits 7000 Menschen in Freiberg.
1969 stand schon das erste Vereinsheim des Sport- und Kulturvereins
Freiberg, auf das der damalige Bezirksvorsteher Franz Greil stolz war.
1969 war der Endspurt im Bau des Julius-Brecht-Hochhauses. Am 20. Januar
1970 fuhr um 15.19 Uhr die erste fahrplanmäßige Straßenbahn der Linie
15 von der Endschleife Freiberg zur Innenstadt, eingeweiht mit dem
damaligen Oberbürgermeister Klett.
1966 war die Grund- und Hauptschule
Herbert-Hoover-Schule fertig gebaut. 1972 wurde die Kreuzsteinschule
eröffnet, die heutige Förderschule. 1984 erhielten die Klassen für
sprachbehinderte Schüler ein Zuhause, die Schule heißt seit 1986
Helene-Fernau-Horn-Schule. Im Jahr 1994/95 konnte das Eschbach-Gymnasium
bereits sein 25-jähriges Jubiläum feiern. Und schon 1975 konnte die
Park-Realschule in Freiberg ihre neuen Klassenräume beziehen. Im Jahr
2003 wurde aus der Park-Realschule Abteilung Freiberg die
Bertha-von-Suttner-Realschule. |
- Fortsetzung -
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Im September 1968 war das Hochhaus der Stuttgarter Siedlungsgesellschaft fast fertig gestellt,
wie diese historische Aufnahme zeigt. Archivfoto: Hansen
Im Jahr 1999 wurde Freiberg in das
Bund-Länder-Programm „Die Soziale Stadt“ aufgenommen. In der Folge des
Förderprogramms gab es zahlreiche Verbesserungen und
Weiterentwicklungen: Der Kaufpark Freiberg wurde grundlegend saniert, um
die Kaufkraft zu verbessern. Im Juli 1998 hatte eine
Verbraucherinitiative Freiberg dazu Unterschriften an den damaligen
Oberbürgermeister Wolfgang Schuster übergeben. Ein großer
Lebensmittelmarkt siedelte sich an. Im Ostteil wurde ein achtstöckiges
Hochhaus gebaut.
Das kleine Ladenzentrum mit seinem Umfeld auch
vor der Kirche wurde 2008 erneuert. Im Jahr 2005 konnte die Einweihung
des sanierten Bürgerhauses-Freiberg-Mönchfeld gefeiert werden und heute
gibt es auch noch die Sportkindertagesstätte des TV Cannstatt. Die
Fürsorgeunterkünfte in der Balthasar-Neumann-Straße wurden erneuert. Die
Stadtbahnlinie wurde nach Mönchfeld verlängert. An der frei werdenden
Wendeschleife am Eschbachwald wurde ein Funpark für Jugendliche gebaut.
Unterführungen wurden verschönert. Zu- und Einfahrten verkleinert
entlang der Mönchfeldstraße. Es gab zahlreiche Verbesserungen, was auch
Gehwegabsenkungen betrifft, um auch hier für Behinderte und Menschen mit
Rollatoren die Überwege zu erleichtern. Derzeit wird noch die Deutsche
Rentenversicherung erneuert.
Peter Maier, Matthias Hahn, Wolfgang Pfau, Bernd-Marcel Löffler (v.l.).
Der Bürgerverein Freiberg und Mönchfeld feiert
am Freitag, 3. Juli sein internationales Bürgerfest. Ab 15 Uhr gibt es
rund um das Bürgerhaus Freiberg und Mönchfeld, Adalbert-Stifter-Straße
9, Attraktionen für Groß und Klein, Kulinarisches und ein
Bühnenprogramm. Das diesjährige Bürgerfest steht unter dem Motto „50
Jahre Freiberg“. Das Fest wird aus diesem Grund von einer Ausstellung
begleitet, in der die 50 Jahre des Stadtteils Freiberg dokumentiert
werden.
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