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Hofen feiert Eingemeindung vor 60 Jahren

HOFEN: Fest am 17. Juni geplant - Hoffnung auf Neugestaltung des Kelterplatzes


 



Cannstatter Zeitung vom 17.01.2012

Hofen feiert Eingemeindung vor 60 Jahren

HOFEN:
Fest am 17. Juni geplant - Hoffnung auf Neugestaltung des Kelterplatzes

 

Seit Jahren hoffen die Hofener, dass der Kelterplatz, die Ortsmitte in Hofen, umgestaltet wird und damit für Feste oder auch für Marktstände nutzbar wird. Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit an Plänen dafür.


Hofen gedenkt in diesem Jahr seiner Eingemeindung vor 60 Jahren nach Mühlhausen. „Gefeiert wird am 17. Juni in Hofen auf dem Festplatz“, erklärt Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. Indes hoffen die Hofener im Jubiläumsjahr auf die Vorstellung von Plänen für einen neu gestalteten Kelterplatz in ihrer Ortsmitte.

Von Iris Frey
Die Zahl zur Ortsheirat sei zwar „unrund“, wie Löffler gesteht, doch vor 50 Jahren sei nichts gefeiert worden. Durchaus dürfe auch geschmunzelt werden. Schließlich ist auch die Historie eine besondere Geschichte: Die Eingemeindung fand am 1. Februar 1952 statt. Hofen habe zuvor zu Cannstatt gehört. Die Hofener seien jedoch unglücklich gewesen, so Löffler, weil sie von Cannstatt aus damals als „lästiges Anhängsel“ betrachtet worden seien. Damals sei der Vorschlag von Oberbürgermeister Arnulf Klett gekommen, die Stadtbezirke zu vereinheitlichen und in größere Bereiche einzuteilen. Münster war damals größer. Mühlhausen zählte in den 50er Jahren 1900 Einwohner. Die Mühlhäuser hätten nicht zu Münster gewollt und die Hofener hätten sich dafür ausgesprochen, nach Mühlhausen eingemeindet zu werden, so Löffler.
Der Bezirksbeirat Mühlhausen habe sich dafür ausgesprochen.Löffler hat auch mit dem früheren Bezirksvorsteher von Mühlhausen, Otto Knauß, gesprochen. Er wird in diesem Frühjahr 100 Jahre alt. „Wir haben ihn zum Jubiläum eingeladen“, so Löffler. Knauß habe sich erinnert, dass der Bezirksbeirat Mühlhausen zu ihm gekommen sei und darum gebeten habe, mit Hofen eingemeindet zu werden. Auch die Hofener Bevölkerung habe bei einer Bürgerversammlung beschlossen, dass sie mit Mühlhausen zusammengehen wollen. Die Unterschriften wurden am 1. Februar 1952 für die Ortsehe geleistet. Damit war Hofen der erste Stadtteil, der zu Mühlhausen kam.

„Dies hat auch für die Überlebensfähigkeit Mühlhausens gesorgt“, sagt Löffler. Mönchfeld gab es noch nicht, Freiberg gehörte damals zu Münster und Neugereut gab es auch noch nicht. Nun wird gefeiert, dass die beiden Stadtteile seit 60 Jahren gemeinsam in einem Boot sind. „Die Fixierung auf den eigenen Ort bricht auf“, hat Löffler festgestellt. Er freut sich, dass so einmal mehr Brücken gebaut werden können. Der Auftakt zu den Feiern findet sportlich statt: Beim Eierlauf am Ostermontag gibt es erstmals einen Wettkampf zwischen Mühlhausenern und Hofenern. Erstmals gibt es ein sportliches Miteinander-Gegeneinander, organisiert vom TSV Mühlhausen und der SKG Max-Eyth-See. Gefeiert wird am 17. Juni mit den Chören und Musikvereinen im Festzelt des Musikvereins Hofen auf dem Festplatz. Indes hoffen die Hofener, dass der Kelterplatz planerisch weiterentwickelt wird. Zwar gab es vom Gemeinderat aktuell keine Mittel für den Doppelhaushalt, dennoch sieht Löffler es nicht dramatisch an. Die Umgestaltung des Kelterplatzes stand auf der Wunschliste des Bezirksbeirats Mühlhausen. Der Platz befinde sich in einer frühen Planungsphase, so Löffler. Grundplanungen würden vom Stadtplanungsamt erstellt. Das Problem seit Jahren: „Der Platz hat keine Funktionalität.“ Eine erste Beratungsrunde gab es im vergangenen Jahr mit den Vereinen. Sie haben ihre Vorschläge gemacht. Nach wie vor sei auch ein Wochenmarkt Thema für den Kelterplatz. „Die Versorgungslage in Hofen ist nicht befriedigend.“ Problematisch würde es, wenn der Bonusmarkt ins Trudeln kommen würde, so Löffler. Der Kelterplatz soll künftig nicht nur für Feste nutzbar werden, auch beispielsweise für eine Hocketse. Auch bei der Fasnet steht der Kelterplatz im Mittelpunkt. Doch wie genau die Fasnet auf einem neu gestalteten Platz möglich wird, ist noch offen. Wenn das Stadtplanungsamt seine Vorschläge erarbeitet hat, werden sie den Hofener Bürgern vorgelegt, danach dem Bezirksbeirat Mühlhausen, voraussichtlich noch dieses Jahr.


Cannstatter Zeitung 5.6.20121

MUSIKVEREIN HOFEN FEIERT VOM 7. BIS ZUM 17. JUNI

Seit 60 Jahren gehört Hofen zu Mühlhausen

HOFEN: Gefeiert wird am Sonntag, 17. Juni, auf der Festwiese im Zelt des Musikvereins Hofen

Hofen gehört seit 60 Jahren zu Mühlhausen. Grund genug für die beiden Stadtteile, die Zusammengehörigkeit zu feiern, und zwar am Sonntag,, 17. Juni, auf der Festwiese in Hofen. Foto: Archiv

 
 

Der Musikverein Hofen feiert vom 7. bis zum 17. Juni sein Sommerfest in Hofen auf der Festwiese.

Wären sie Eheleute, so würden Hofen und Mühlhausen diamantene Hochzeit feiern. Seit 60 Jahren gehören sie zusammen. Wobei die katholischen Hofener vor sechs Jahrzehnten dem evangelischen Mühlhausen den Vorzug gaben. Denn der damalige OB Arnulf Klett wollte Hofen eigentlich Münster „zuschlagen“.

Von Iris Frey

Das genaue „Ehedatum“ von Mühlhausen und Hofen kennt Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler: „Es war am 1. Februar 1952. Ein kleiner Federstrich in der Stadtkarte und doch ein wichtiger Akt für alle Menschen links und rechts des Stuttgarter Neckarendes.“ Denn an diesem geschichtsträchtigen Tag wurde Hofen Mühlhausen zugeschlagen. „Aus dem winzigen Cannstatter Anhängsel, das Hofen seit der Eingemeindung im Jahre 1929 war, wurde nun ein Teil des Stadtbezirks Mühlhausen mit weit größerem Stellenwert, war es doch fast gleich groß, wie die namensgebende Schwester auf der linken Neckarseite.“

Doch nicht jedem Hofener hat dieses neue Bündnis gepasst: „Alte Hofener bruddeln heute noch. Dass man zu Mühlhausen gehöre, sei ein Witz. Es sind ja auch althergebrachte Animositäten und Unterschiede, die das katholische Hofen vom evangelischen Mühlhausen trennen.“ Das weiß auch Löffler, der sich jedoch von Beginn seiner Amtszeit an für eine Verbindung der unterschiedlichen Stadtteile einsetzt.

1951 war von Oberbürgermeister Arnulf Klett vorgesehen, das gegenüber Bad Cannstatt zu kleine Münster durch die Anfügung von Mühlhausen auf eine Größenordnung zu bringen, die einem Stadtbezirk gerecht werden sollte. Mühlhausen wollte allerdings nicht zu Münster gehören, lehnte dies am 14. Dezember 1951 ab. Laut Löffler haben sich die Hofener, die seit 1929 in Bad Cannstatt verortet waren, sich sehr unwohl gefühlt. So sei dem OB der Gedanke gekommen, Hofen zu Münster zuzuschlagen. Doch das wollten die Hofener nicht.

„Daher kamen die damaligen Cannstatter Bezirksbeiräte aus Hofen unter Führung des damaligen Bezirksbeirates Treiber im Herbst 1951 zum Mühlhäuser Bezirksvorsteher Otto Knauß und baten um Aufnahme nach Mühlhausen“, so Löffler. Den Mühlhäusern sei das recht gewesen, weil es ihrerseits die Chance bot, durch eine Vergrößerung der Fläche und Steigerung der Einwohnerzahl der eigenen Eingemeindung nach Münster zu entgehen.

Der Bezirksbeirat Mühlhausen stimmte gegen Münster und sprach sich für die Aufnahme Hofens aus. Am 28. Dezember 1951 fand in Hofen eine Bürgerversammlung statt, in der die Hofener „einmütig“ einer Ummarkung nach Mühlhausen zugestimmt haben: „Die Hofener entschieden sich eindeutig für die Eingliederung in den Stadtbezirk Mühlhausen und lehnten den Zusammenschluss mit Münster ab“, so das Protokoll. Am 8. Januar 1952 entschied der Verwaltungsausschuss und am 10. Januar der Gemeinderat, dass zum 1. Februar 1952 der Stadtteil Hofen aus Cannstatt ausgegliedert und nach Mühlhausen eingegliedert wurde. Beide Stadtteile hatten damals jeweils knapp 2000 Einwohner. Damit hatte der Stadtbezirk seine Einwohnerzahl mehr als verdoppelt. Franz Greil übernahm das Amt des Bezirksvorstehers im „neuen“ Mühlhausen bis zu seinem Tod im Amt 1978. „Die tradierten Spannungen der beiden Neckarseiten sind inzwischen ein Fall für die Anekdoten“, so Löffler. Jeder Stadtteil habe auch nach 60 Jahren sein fast ländliches Eigenleben bewahrt. Doch Löffler appelliert einmal mehr an den Zusammenhalt. Er blickt auf das neue Gebilde mit 4025 Einwohnern und einen Stadtbezirk mit 25 300 Einwohnern. Am Sonntag, 17. Juni, wird das Jubiläum ab 12 Uhr in Hofen im Festzelt des Musikvereins auf der Festwiese gefeiert.

Musikverein Hofen feiert vom 7. bis zum 17. Juni

Von Fronleichnam, 7. Juni, 11 Uhr bis zum Sonntag, 17. Juni, und somit zum ersten Mal über zwei Wochenenden hinweg, findet in Hofen wieder das Sommerfest des Musikvereins Hofen auf der Festwiese am Neckar statt, das in der Region in den Reihen der Blasmusikfans als das Musikfest schlechthin gehandelt wird. Über acht Tage hinweg unterhalten namhafte Musikkapellen aus nah und fern das Hofener Publikum, sodass die Freunde der Volksmusik in diesem Jahr wieder voll auf ihre Kosten kommen werden.

Im Rahmen des Jubiläums „60 Jahre Hofen im Stadtbezirk Mühlhausen“ wird das Bezirksamt Mühlhausen am Sonntag, 17. Juni, ab 12 Uhr die Gäste ins Hofener Festzelt einladen, in dem sich die Besucher das komplette Wochenende kulinarisch und vor allem musikalisch aufs beste verwöhnen lassen können. Um 12 Uhr gibt es einen ökumenischen Gottesdienst, ab 13.15 Uhr Grußworte und Begrüßung der Gäste und Ehrengäste, ab 13.30 Uhr beginnt am 17. Juni das musikalische Programm im Festzelt.

Neben den Stammgästen aus der Nachbarschaft, den Musikvereinen aus Münster, Mühlhausen, Oeffingen und Remseck-Aldingen, wird beim Hofener Sommerfest wieder der Musikverein Musberg an den Start gehen, der an Fronleichnam, 7. Juni, ab 11 Uhr zum Fassanstich aufspielt.

Am Freitag gegen 18 Uhr treten die Musikkameraden aus Wolfenhausen an. Am Samstag ab 16 Uhr präsentieren sich die Musiker der Hauptkapelle unter ihrem Dirigenten Jakob Guizetti und leiten über zum eigentlichen Höhepunkt des Festes: dem Portugiesischen Abend. Im 1200 Sitzplätze umfassenden Festzelt werden die deutschen und portugiesischen Fußballfans die Möglichkeit haben, dem im Rahmen der Fußballeuropameisterschaft anstehenden Länderspiel Deutschland-Portugal auf einer Großleinwand beizuwohnen und im Anschluss den Sieg oder die Niederlage ihrer Mannschaft gemeinsam zu verarbeiten. Der portugiesische Konsul eröffnet zuvor gegen 17.15 Uhr den Abend, an dem neben Folkloregruppen und Trommlern auch original Fado-Musik zu hören sein wird. Der Sonntag ist fest in Hofener Hand. Die 800 Besucher des Biergartens können im Schutz der Kastanienbäume den Hofener Klängen lauschen. Beide Jugendkapellen, die Dixie- Besetzung Tin Roof, die Alphorngruppe Almrausch sowie die Hofener Spätlese freuen sich bereits auf diesen Tag, an dem sie vor großem Publikum zeigen können, was man als Hofener Musiker draufhaben muss. Die Hofener Spätlese leitet am Montag ab 18 Uhr das Ende des ersten Festwochenendes ein. Insbesondere die Festzeltanrainer aus Hofen haben ab 20 Uhr Gelegenheit, die Hauptkapelle und deren Solisten zu genießen. Am zweiten Festwochenende beginnt der Freitagabend unter dem Motto „Willkommen zum 4. Hofener Zeltvollfeiern“: Die Rockband Long Since Dark eröffnet um 19 Uhr mit kompromisslosen Sound und herausragendem Gesang. Ab 21 Uhr übernimmt die im Landeskriminalamt Baden-Württemberg beheimatete Band Anderkawer den Abend und wird von Musiker der Rockband Von Rose unterstützt. Beide Formationen hatten die Jahre zuvor in Hofen erfolgreiche Auftritte absolviert und werden bei dieser Session von dem Hofener Schlagzeuger Tobias Hölle, ehemaliges Mitglied der Rockband Mittelmehr, unterstützt. Im Rahmen dieser Bandverschmelzungen werden sämtliche Top-Titel aller drei Formationen auf dem Programm stehen. Am Samstag 16. Juni präsentieren sich ab 16 Uhr die 15 Mann der Schweizer Blaskapelle Turicum, die mit mährisch-böhmischen Weisen überleiten werden zur Blaskapelle D.E.P.P: (Die echte Polka Power). Die aus Binsdorf stammende Blaskapelle trat bereits 2011 beim Hofener Sommerfest auf und war eine der großen Überraschungen. Den Abschluss machen die Musiker der Hauptkapelle aus Hofen.